Mittwoch, 9. Dezember 2015

Abschied tut nicht weh

Eine Aufgabe vom Kurs "Bootcamp - Erfolgsbooster für Selbstständige" war, sich einen idealen Arbeitstag in fünf Jahren vorstellen. Und da sah ich mich als vegane Rohköstlerin um vier munter wach werden. Auf die Yoga-Matte oder ab in den Wald joggen. Seitdem ich diese Vision aufgeschrieben habe, habe ich eine unglaubliche Abneigung zu gekochtem und unveganen. Ich sehe ein Lebensmittel und mir wird so richtig übel oder umgekehrt. Ich sehe etwas und freue mich total darauf.

Gestern hatte ich zum Mittagessen z. B. Sauerkraut mit viel Curry-Gewürz und eine halbe Avocado dazu. Intuitiv essen heißt für mich nun: Hör auf deinen Körper noch besser. Was will er wirklich. Will ich diesen Käse essen und danach mich matt, ausgelaugt, erschöpft und müde fühlen? Will ich diese Nudeln essen und mich danach abgefüllt fühlen und vor dem PC hocken oder lieber diese Zuchini-Nudeln und danach topfit sein?

Wenn ich Käse essen will, dann frage ich mich: Will ich gerade was salziges oder was mit Eiweiß. Salzig ist auch eine gesalzene Gurke und Mandeln haben auch Eiweiß.

Ich habe vor diesmal bei der Umstellung vorsichtig vorzugehen. Langsam sich ran tasten. Was passiert, wenn ich das esse? Und was, wenn ich dieses Esse? Schmeckt mir das Brot wirklich? Oder ist es besser Rohkost-Cracker zu knabbern?

Ich teile die Lebensmittel nicht in gut und böse ein, nur in essbar und nicht essbar. Eine Torte ist von daher nicht essbar, weil ich dank einigen Jahren intuitiven Essens meinen Körper sehr genau spüren kann. Ich spüre, dass die Torte zu fettig ist, zu süß und macht mich nur schlapp. Wozu sie dann essen?

Ich werde in diesem Blog mal eine Zeit lang nix schreiben. Macht's gut ihr Lieben! Und danke, dass ihr mich gelesen habt.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Unterschied zwischen Appetit und Hunger

Neulich habe ich den Unterschied kennen gelernt zwischen: ich würde gerne was essen UND ich bin wirklich hungrig. Bisher hatte ich immer so meine Probleme zu verstehen, was die alle mit Appetit und Hunger meinen.
Ja, ich würde gerne was essen. Ich bin nicht hungrig, aber ich würde trotzdem gerne was essen. Und sich dann klar zu machen: Ich würde gerne, aber ich muss nicht, weil es nicht gut für mich wäre.

Mittwoch, 25. November 2015

Kuchen? Gerne!

Heute hatte ich Lust auf eine Bienenstich, den gab es aber nicht. Hab mir ein Stück Nuß-Sahne genommen. Nach 2/3 wollte ich nicht mehr. Zu süß, zu fett und irgendwie die Portion zu groß. Früher hätte ich weiter gegessen, dann noch was drauf gelegt und erbrochen. Heute habe ich das letzte Drittel zur Seite geschoben und sehe das als ein sehr nahrhaftes Mittagessen.

Montag, 23. November 2015

Mein Lieblingsessen? Käse!

Eine meiner Spielaufgaben heute war: Koche dir dein Lieblingsessen. Und da habe ich die interessante Erkenntnis gewonnen, dass ich gar nicht weiß, was das ist. Gibt es denn so was? Im Abnehmkurs habe ich gesagt - Gemüse. Das bestelle ich mir zwar immer in den verschiedensten Variatonen, wenn ich außerhalb esse. Und Gemüse bereite ich immer zu, wenn ich nicht weiß, was ich sonst kochen soll oder wenn es schnell gehen soll. Angestrengt habe ich nachgedacht. Jahrelanges Diät-Denken und nun soll ich alles dürfen?

Samstag, 21. November 2015

Genug Bewegung im Alltag?

Hab ich ein Glück, dass ich Russisch kann! So habe ich auch Kontakt zu einem russischen Zentrum für Essstörungen. Die haben da jeden Freitag eine offene Sprechstunde mit einem Psychologen. Man kann also eine beliebige Frage stellen und ein Profi beantwortet sie kostenlos. Finde ich genial.

Diese Woche habe ich gefragt, ob ich das nötige Pensum an Bewegung erfülle.

Montag, 16. November 2015

Tagebucheintrag 16. November 2015

Im Kurs SanftMut spricht Veit Lindau davon, dass jeder von uns seine Bedürfnisse gut kennen sollte. Jeder von uns hat das Bedürfnis nach Ruhe, Beständigkeit, Sicherheit und als Gegenpol dazu das Bedürfnis nach Stimulanz, nach Neuem, nach WOW! und BANG!

So bin ich heute am Tisch gesessen und habe plötzlich den Gedanken gehabt: Hier stille ich gerade mein Bedürfnis nach Stimulanz. Der salzige Käse, knusprig und würzig. Nein, mir war nicht langweilig. Arbeit, Haushalt, Kinder abgeholt, gekocht - eigentlich im Stress. Und auch da brauche ich wohl noch Stimulanz. Höchstinteressant diese Entdeckung.

Kennt ihr so was auch?

Mittwoch, 11. November 2015

Intutiv bewegen - etwas hat sich verändert

Mein Körper sehnt sich danach, beansprucht zu werden. Ich muss da nur genauer hin hören. Es müssen nicht Marathon-Läufe sein und auch keine zwei Stunden im Fitness-Studio. Weniger ist mehr.

Und vor allem motiviert es mir mehr, wenn ich denke: Ich möchte meinem Körper was Gutes tun (Muskel-Training, Joggen, Yoga, Dehnen, Spazieren, Gartenarbeit etc.) als dieses Gedankenmuster früher "Ich muss Sport machen, um abzunehmen".

N.D. Walsh hat mal gesagt: Wir handeln immer nur aus zwei Gründen.

Freitag, 6. November 2015

Schön, nicht schlank, schön

Ich hatte gerade ein sehr spannendes Gespräch mit meinem Gatten. Es ging wieder um meine Körperwahrnehmung. Er sagt: Du bist weder mollig noch dick. Okay, Google auf, Bildersuche nach "mollig" an. "Was findest du mollig?" - frage ich ihn. Er zeigt auf die Bilder mit rundlichen Frauen. Bei den kurvigen sagt er: Das bist du. Schön, nicht schlank, schön.

Mittwoch, 4. November 2015

Der Weisheitszahn ist raus - hurra, hurra!

Mein Weisheitszahn ist gestern gezogen worden. Wenn ich gewusst hätte, wie der innen aussieht, hätte ich es schon vor Wochen gemacht, als er angefangen hat weh zu tun. Nach zwei-drei Bissen hat der ganze rechte Oberkiefer weh getan und so habe ich zu kleine Portionen gegessen. Dafür zwischendurch viel genascht (((

Aber allein diese Erkenntnis: Ich nasche, weil ich zu wenig gegessen habe - hey, die ist für mich Gold wert.
Und dann hab ich noch einen Grund gefunden: Ich esse, weil ich Schmerzen hab. Das Loch im Zahnfleisch zieht und stöhnt, um mich davon abzulenken, kaue ich was. Wird der Schmerz davon weniger? Nein. Eigentlich könnte ich dann auch aufhören zu essen. Eigentlich )))

Freitag, 30. Oktober 2015

Lass uns joggen gehen

Lass uns joggen gehen, so war es ursprünglich geplant. Ohne Zwang und ohne Stress. Wenn ich joggen gehe, dann nur um meinem Körper etwas Gutes zu tun. Muskeln bei der Arbeit fühlen, das Herz höher schlagen lassen, das Blut schneller durch die Adern pumpen lassen, die frische Luft und die herrliche Natur geniessen... Keine Gewichtsreduktion-Absicht dabei. Eher als ein schöner Nebeneffekt gewünscht.

Gestern aber hatte ich den folgenden Dialog mit meinem Körper:
- Für heute steht Joggen auf dem Plan. Lieber Körper, sorry, aber ich kann heute nicht. Ich fühle mich irgendwie krank. Habe zwar viel geschlafen, würde aber am liebsten noch ein paar Stunden drauf legen. Es tut mir echt Leid.
- Gottseidank! - rief da mein Körper. - Lass uns ins Bett gehen! Ich glaube ich brüte gerade eine Infektion aus und brauche da alle Kräfte für eine bestmögliche Abwehr.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Brei oder nicht Brei, das ist hier die Frage

Hab die Kinder zum Bus gebracht, komme verfroren nach Hause, hab Lust auf einen Brei. Hafergrütze fällt mir als erstes ein. Während die so vor sich hin blubbert und ich den Zucker (ja, Zucker, kein Honig) aus dem Schrank hole, sehe ich Mehl. Ah, ich will keine Hafergrütze, ich will lieber so einen Brei, wie meine Oma ihn gemacht hat. Mehl wird mit Ei verrieben und das kommt in die kochende Milch.

Die Hafergrütze ist fertig, die hole ich aus dem Topf raus und tue da frische Milch rein. Währenddessen mache ich die Teigkrümmel für meine "Zaterucha", so hat es Oma genannt. Hab ich die Milch schon eingeschaltet? Und zack, abgelenkt, die Schüssel rutscht aus, Mehl und Teigstücken fliegen auf den Boden, auf den Tisch und auf mein sauberes (gerade vor einer Stunde angezogen) Kleid. Cool bleiben und weiter kochen.

Da sitze ich nun am Tisch  mit zwei Schüsseln Brei, Hafergrütze hab ich mitgenommen, für den Fall dass mir der andere Brei nicht schmeckt. Ich esse zwei Löffel von Zaterucha und denke, dass es mit VK-Mehl nicht schmeckt. Na gut, dann eben Hafergrütze, die schmeckt. Nach dem zweiten Löffel fängt mein Weisheitszahn an zu schmerzen. Dann eben kein Brei zum Frühstück, sondern nur ein lauwarmer Tee.

Montag, 26. Oktober 2015

Lesezeichen aus "Essen als Ersatz" von Geneen Roth

Dieses Buch lese ich wohl noch langsamer als "Intuitiv abnehmen". Es liest sich fast wie ein Roman, aber es sind so viele Absätze oder auch nur Sätze, bei denen ich hängen bleibe. Entweder weil "Oh, das ist ja genau wie bei mir!" oder weil "So habe ich das noch nicht gesehen...".

Hier meine Lesezeichen:

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Tagebuch 22. Oktober: Zwei Sachen

1. Heute stand Joggen auf dem Plan, dann bin ich aber spontan ins Gericht geladen worden und kam erst gegen 12 raus. Völlig fertig. Zu Hause habe ich mir 10 Min. für Muskel-Liebe und Dehnen genommen und es hat einfach gut getan. Joggen geh ich morgen.

2. Nachdem ich die Kleine abgeholt habe, sind wir noch schnell in den Supermarkt. Sie hat sich einen Vanille-Pudding gewünscht und ich habe auch einen mitgenommen. An der Kasse habe ich die Kleine mit dem zweiten Pudding zurück zum Regal geschickt. Nein, ich weiß, dass mir das nicht helfen wird. Ich bin müde, da hilft Pudding nicht. Mein 'Verstand sprach sich für Nudelsalat mit Gemüse und Käse aus.

Hab mir dann aber doch einen süßen Grießbrei gemacht. Warm und ummantelnd. Mir war klar, dass ich nach dem Salat zwar satt aber unzufrieden sein werde. Spannend fand ich dabei, dass ich danach ganze vier Stunden keinen Hunger hatte. Nach einer kleinen Schüssel Brei. So viel zu Kalorien und Kohlenhydraten und, und, und. Wenn mein Körper gerade das braucht, dann holt er sich das und dann ist er auch zufrieden. Da kann das Hirn echt nicht mitreden.

Dienstag, 20. Oktober 2015

Warum hat man vor den Tagen Lust auf Süßes?

Diese Frage habe ich mir gestellt und mal kräftig gegooglet. Ich fand viele Erklärungen und manche scheinen mir sehr überzeugend zu sein. Zumindest hilft es mir, mich mit meinem Verlangen nach Schoki vor den Tagen besser abzufinden.

1. In der ersten Hälfte des Zyklus wird vermehrt Östrogen gebildet, danach mehr Progesteron. Der Körper versucht also nur den Mangel an Östrogen mit Schokolade auszugleichen.

Sonntag, 18. Oktober 2015

Kurzer Rückblick und erster Erfolg auf der Waage

Hab bei FB ein längeres Kommentar geschrieben und dachte, das übernehme ich hier. Ich beschäftige mich seit Anfang 2014 (also fast zwei Jahre) mit IE und davor habe ich gut 14-15 Jahre im Diät-Denken gelebt. D. h. strenge Kontrolle, Überforderung, völliger Kontrollverlust, Essanfälle, exzessiver Sport, Bulimie, Kontrollverlust, Essanfälle, Wunsch nach noch mehr Kontrolle, Orthorexie, wieder Bulimie.

Walken und Muskel-Liebe klappt

Bisher ist es mir eigentlich ganz gut gelungen das Programm zu machen, was ich wollte. Zwei Mal in der  Woche Walken / Joggen mit Hanteln und drei Mal Muskelaufbau sprich Muskel-Liebe. Am Donnerstag stand Walken auf dem Plan, aber ich hatte Kopfweh und habe dann einfach viele-viele Blätter zusammen gefegt. Am Freitag hab ich gemerkt, dass ich schon die Übungen hätte machen können, wenn ich mir nur die Zeit dafür genommen hätte. Statt Facebook z. B. ))) ABER ich habe es am Samstag nach geholt, noch bevor der Tag angefangen hat, so ganz in der Früh. Gut gemacht!

Freitag, 16. Oktober 2015

Stress Away

Hey, ich habe eine tolle Stress-Bewältigungsmethode für mich entdeckt. Von Aromatherapie hielt ich bisher nicht viel, aber das Öl ist echt der Hammer. Es heißt "Stress Away".

Zusammensetzung laut Herrsteller:
Es ist das erste Mal, dass Young Living in einer seiner Ölmischungen Vanille, Limone und Ocotea verwendet. Stress Away enthält außerdem das ätherische Öl Copaiba.

Ich mache keine Werbung, ich finde es nur absolut genial. Unter die Nase streichen und schon fühle ich mich ein wenig entspannter und habe dementsprechend keine Lust auf Schoki&Co.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Svetlana Bronnikova zu emotionalem Essen

Habe einen Auszug aus dem Artikel, in dem ich von den drei Diät-Typen gelesen habe, übersetzt.

Emotional zu viel essen wir, weil uns in der Familie oder außerhalb beigebracht wurde, dass Essen negative Gefühle dämpft. Wenn z. B. einem Kind ein Tröst-Bonbon angeboten wird oder ein Keks  zum Ablenken, damit es aufhört zu schreien oder zu weinen. Oder wenn in der Familie die Überzeugung herrscht, dass das Wegwerfen von Essen ein Verbrechen ist und alles aufgegessen werden muss. In solchen Fällen fühlen die Menschen oft Schuld oder Unruhe, wenn sie schon satt sind, aber auf dem Teller noch Essen vorhanden ist.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Letzte zwei Übungen aus "Turbo-Stoffwechsel"

So, nun habe ich heute die letzten zwei Übungen aus dem Buch "Turbo-Stoffwechsel" ausprobiert. Entweder mache ich die Übungen irgendwie falsch oder ich habe ein Lendenwirbelsäulen-Problem. Wobei ich jedoch im Alltag überhaupt keine Schmerzen spüre. Also eher ersteres.

Heute waren Superman und Leg-Pull-Front dran. Bei beiden habe ich wirklich unangenehme Gefühle im unteren Rücken. Obwohl ich sehr darauf geachtet habe, dass ich kein Hohlkreuz mache.

Dienstag, 13. Oktober 2015

Essstörungs-Typen nach Tatjana van Strien

Gerade gelesen von Tatjana van Strien, einer niederländischen Expertin für Essstörungen:
Es gibt drei Arten von Essstörungen.

Montag, 12. Oktober 2015

Bewegung in den Alltag integrieren

Gestern habe ich Yoga in der Früh gemacht. Statt Qui Gong oder zusammen mit Qui Gong? Auf jeden Fall empfehlen die Yogis die Morgenstunden vor dem Frühstück für Yoga, weil man da noch nicht so mit Gedanken voll ist. Ja, steifer bin ich am Morgen, aber beim Yoga soll es eigentlich auch nicht um die Dehnung gehen, sondern eher um das dahinter.

Samstag, 10. Oktober 2015

Noch vier Übungen aus dem "Turbo-Stoffwechsel"

Heute war ich so gut aufgelegt, dass ich doch glatt vier Übungen ausprobiert habe. Manches war gut, manches weniger gut.

Kurzer Tagebucheintrag 10. Oktober 2015

Ich habe es versucht. Mit Datteln und Mandeln, mit getrockneten Feigen und mit Walnüssen. Nach einem extra Blutaufbau-Smoothie ist mir nicht. Ich stehe kurz vor meinen Tagen und habe ein unglaubliches Verlangen nach schwarzer Schokolade.

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Die ersten zwei Übungen aus "Turbo-Stoffwechsel"

Heute habe ich gleich in der Früh, ohne Umziehen (so wie ich war im Nachthemd))) die ersten zwei Übungen aus dem Buch “Turbo-Stoffwechsel” ausprobiert. Ich hatte das Gefühl, dass es alles super schwere Übungen sind. Die ersten zwei sind auf jeden Fall zu schaffen.

Auch wenn “Double Jump” etwas exotisch klingt,

Kleiner Erfolg

Es ist Abendessenszeit, habe Rohkost-Salat von gestern im Kühlschrank (Möhren, Sellerie, rote Beete, Apfel, Sonnenblumenkerne, Dressing), aber mir ist nach Suppe. Cremig, sähmig, sahnig soll sie sein. Ich zerkleinere zwei Handvoll Suppengemüse mit heißem Wasser im Mixer, koche es mir Gemüsebrühe kurz auf und gebe einen Esslöffel Creme Fraiche dazu.

Eine Hälfte kommt in den Teller, die zweite bleibt erst Mal stehen. "Ein ganzer Esslöffel Creme Fraiche?!" - brüllt der innere Kritiker und zeigt mir den Vogel. Er gibt sich aber geschlagen, so ganz nach dem Motto, bist dann selbst schuld, wenn du dick wirst.

Ich setze mich mit der Suppe an den Tisch, meine Hand greift automatisch zum Brot, dann spüre ich nochmal nach. Nein, es soll einfach nur cremig sein. Die Suppe hat Stückchen, das stört ein wenig, aber sie ist warm, deftig und so wunderbar sahnig. Nach der Suppe sitze ich am Tisch und bin einerseits ein wenig traurig, dass ich nichts mehr essen will (nicht mal den Rohkost-Salat), andererseits auch stolz auf mich. Ich habe mir die Mühe gemacht und diese Suppe nur für mich alleine gekocht.

Nun, um halb acht, also zwei Stunden später geh ich in die Küche und esse den Salat auf. Danke dir, mein lieber Körper, du zeigst mir immer deutlicher, was ich brauche. DANKE.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Kurzer Tagebucheintrag 7. Oktober 2015

Heute früh hatte ich sogar schon mein Sport-Outfit an und wollte die Übungen aus dem Buch "Turbo-Stoffwechsel" ausprobieren. Dann habe ich doch zu viel Zeit am PC vertrödelt. Ich sehe aber das schon als einen Fortschritt zu intuitiver Bewegung. Ich hatte wirklich Lust diese Übungen auszuprobieren.

Montag, 5. Oktober 2015

Lesezeichen aus "Turbo-Stoffwechsel"

Anfangs war ich etwas skeptisch und mich stören immer noch diese vielen "muss" und "sollte" im Buch, aber so wie es aussieht, muss man gar nicht so viel tun, um den Stoffwechsel anzukurbeln.

Tägliche Muskelpflege (S. 46-47)
- täglich 9-Min-Workout (ein passendes Programm, um dahin zu kommen ist im Buch enthalten)
- täglich 30 Min. Bewegung (egal ob am Stück oder dreimal 10 Min.)
- jeden Tag entspannen

Das sind drei von zwölf Punkten, die ich mir raus gepickt habe. Hört sich alles relativ unkompliziert und machbar an, oder?

Wo eine Frage ist, das ist auch eine Antwort

Aus der heutigen Meditation von Deepak Chopra: Mit meinem Bewusstsein erschaffe ich gesunde Gewohnhteiten.

Bingo! Das passt sehr gut zu meiner Unsicherheit gestern. Esse ich unvegan aus Gewohnheit oder weil es mir nicht schmeckt? Wenn ich bewusst ein Wurststückchen kaue, dann merke ich, dass ich es mag, nur weil es so salzig und würzig ist. Was bringt mir diese Wurst also gerade? Würze, die mir im Leben wohl in dem Moment fehlt.

Sonntag, 4. Oktober 2015

Vegan und intuitiv essen?

Bei Facebook hat eine Freundin den Link zum Film "Earthlings 2.0" geteilt und ich die erste halbe Stunde habe ich mir auf drei Teile aufteilen müssen, so grausam ist es. So viel Wut steigt in mir auf, so viel Trauer und Schuld.

Wenn ich Fleisch esse, dann bin ich für dieses Massaker mitverantwortlich, weil ich es ja mit meinem Geld unterstütze.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

FLASHMOB - Einfluss der Mutter auf die Töchter

Habe soeben ein Kurzvideo von Dove gesehen,  in dem Mütter gebeten wurden, aufzuschreiben, was sie an sich nicht nicht mögen. Parallel hat man das auch bei ihren Töchtern gemacht. Mich hat es zu Tränen gerührt, dass die Mädchen so ziemlich dieselben Sachen nannten, wie ihre Mütter.

Daher starte ich heute einen FLASHMOB und rufe euch alle zum Mitmachen auf.  Egal ob ihr Kinder habt oder nicht, es geht dabei um die Ausstrahlung, die hier verändert werden soll.

Kurzer Tagebucheintrag, 1. Oktober 2015

Ich lese gerade "Essen als Ersatz" von Geneen Roth und ihr Thema ist ja essen, nur wenn man Hunger hat. Heute habe ich mit den Kindern gut gefrühstückt, hatte zwar keinen so großen Hunger mehr, weil ich ein Glas Green Smoothie getrunken habe, aber es war ja nur ein halbe Birne, ein Knäckebrot und etwas Käse. Ich habe mit gegessen, ich konnte irgendwie nicht einfach daneben sitzen und Tee trinken. Muss noch schauen, warum das so ist.

Dann aber habe ich die Kinder zum Bus gebracht und mich zu Hause mit meinem Mann an den Tisch gesetzt. Wir hatten gestern eine recht muffelige Diskussion, er ist noch ein wenig sauer, ich habe Schuldgefühle. Er isst sein Butterbrot und danach noch den Grießpudding von gestern. Ich hole mir den Rest davon aus dem Kühlschrank und esse ihn auf. Ich weiß, dass ich keinen Hunger habe, ich fühle keinen, aber ich esse.

Das könnte mir den Tag vermiesen, aber ich versuche nun das Beste daraus zu machen. Statt geplantem Joggen werde ich die Nähprojekte endlich fertig machen. Mein Magen fühlt sich furchtbar an, er grummelt und schimpft mit mir, Völlegefühl und Blähungen. Es tut mir leid, lieber Magen, aber irgendwie geht es noch nicht anders. Noch nicht, irgendwann hoffentlich schon.

Samstag, 26. September 2015

Gedanken zu intutitver Bewegung

Im vorigen Post habe ich mir vorgenommen, mich zu fragen, warum ich keine Lust auf Sport habe. Gestern habe ich dann beim rus. Zentrum "Intueat" angefragt, was sie mir dazu raten können. Diese Denkanstöße will ich mit euch teilen.

Mittwoch, 23. September 2015

"Turbo-Stoffwechsel"

Ich will das Buch unbedingt fertig lesen, da ist ein Muskel-Aufbau-Programm am Ende, das ich ausprobieren will.

Habe dank diesem Buch verstanden, warum der Körper Muskeln abbaut. Sie verbrauchen viel Energie und wenn sie nicht angespannt oder angestrengt werden, dann gibt es da einfach keine Energie. Der Körper ist sehr schlau, er guckt, wo er was verbessern kann. Und dann sieht er: Ein Kraftwerk, dass viel Energie frisst, aber nicht verwendet wird, also keinen Nutzen bringt. Weg damit. Super intelligent eigentlich, oder?

Intuitiv abnehmen: Sahne-Sehn-Sucht

Intuitiv abnehmen: Sahne-Sehn-Sucht: Lust auf Sahne, Zucker und Butter finde ich normal. Es sind nahrhafte Lebensmittel. Und wenn man bedenkt, wie lange ich mir das verboten...

Sahne-Sehn-Sucht

Lust auf Sahne, Zucker und Butter finde ich normal. Es sind nahrhafte Lebensmittel. Und wenn man bedenkt, wie lange ich mir das verboten habe... Mein letztes bewusstes Stück Sahnetorte vor intuitivem Essen (also bis vor ca. 2 Jahren) hatte ich mit ca. 17 Jahren. Wahnsinn! Ich hatte zwei Erlebnisse, was das angeht.
1. Schwangerschaft. Ich habe anfangs wegen Toxikose stark abgenommen (im fünften Monat hatte ich gute sechs Kilo weniger als zu Beginn der Schwangerschaft) und dann im 7.-8. Monat konnte ich (nein, ich sollte sogar) so viel essen wie nur möglich. Ich habe Sahneschnitten, Sahnerollen usw. ohne Ende gegessen. Danach war ich vorerst von der Sahne-Sucht geheilt.
2. Legalisierung. Einmal vor und nach der Stoffwechselkur - da gibt es "Freßtage", man soll vor der Hungerkur sich so richtig voll essen mit Sahne und Kuchen und so. Echt krank, wenn ich zurück denke. Nach der Kur durfte ich so viel Sahne essen, wie ich wollte und habe nicht zugenommen. Der Theorie nach sind es die bösen Kohlehhydrate, die dick machen - hihi - Eiweiß macht nix aus. Auch Fett nicht ))) Habe also aufgeschlagene Sahne mit Stevia gesüßt löffelweise gegessen. Meine eigene Theorie ist es: Misch nicht so viel zusammen.
Und dann zu Beginn der Zeit des intuitiven Essens. Ich habe gesehen, dass ich mir Sahneprodukte regelrecht verbiete und sie in mein Leben gelassen. Anfangs hatte ich das Gefühl, ich kann eine Torte alleine aufessen. Dann merkte ich erstaunt, dass das zweite Stück irgendwie nicht schmeckt und eher Übelkeit hervorruft. Ich will gar keine Torte, war die Erkenntnis. Ich will diese Schoko-Sahne. Da wäre Schoko-Mouse schon besser, so ein Becherlein aus dem Discounter würde reichen. Einmal erlaubt, einmal gekauft, seidem keine erhöhte Lust mehr auf Sahne.
Wobei ich immer Sahne im Kühlschrank habe. Mal ein bisschen ins Müssli, mal ein Stück Brot rein getunkt, mal in den Kaffee oder auch aufgeschlagen zu Waffeln o.ä. Aber ein Becher reicht meistens für ein-zwei Wochen aus.

Und welche Geschichte habt ihr zur Sahne-(Sehn)-Sucht?

Aus "Essen als Ersatz" von Geneen Roth

Wenn wir aufhören, Diät zu leben, erhalten wir etwas zurück, das wir oft jung und unwissend weggegeben haben: unsere eigene Stimme. Unsere Fähigkeit, darüber Entscheidungen zu treffen, was wir essen und wann. Den Glauben an uns selbst.

Dienstag, 15. September 2015

Rückblick auf meine Rohkost-Zeit

Aus FB kopiere ich es hierher, weil ich das Gefühl habe, dass es irgendwie wichtig ist.

Es war eine tolle Zeit, ich bereue es nicht. Ist schon ein paar Jährchen her, müsste mal meine Tagebücher raus kramen und gucken, wann und wie lange ich das gemacht habe.

- Ich habe max. 5 Stunden geschlafen und war super drauf damit.
- Ich hatte eine super reine und glatte Haut (also auch keine Cellulitis).
- Ich war ausgeglichen, keine Stimmungsschwankungen mehr.
- Ich hatte eine sehr schwache Periode mit einem Zyklus von bis zu 40 Tagen. Vermute, dass der Körper einfach weniger zu reinigen hatte.
- Keine Kopfschmerzen, keine Magen-Darm-Beschwerden (außer ständigem Dünnschiss, aber nur zwei Mal am Tag), kein Mundgeruch.
- Und was ich vergessen habe: ich war dehnbarer, ich konnte mich leichter dehnen. Ach, und Ausdauer hatte ich auch, wie eine Hexe auf ihrem Besen. Im Fitness-Studio konnte ich auf einmal die doppelte Zeit ohne große Anstrengung laufen.

ABER ich habe es gemacht, weil ich besser sein wollte. Und vor allem habe ich mit diesem System in einer Ehekrise angefangen. Es gab mir Halt, ich fühlte mich so sicherer.

Wenn ich irgendwann gelernt habe meine Probleme ohne Essen zu klären, Gefühle also einfach so zu erleben, ohne sie mit Essen zu bewältigen...
wenn ich gelernt habe Stress anders zu bewältigen ...
wenn ich meine Kindheitswunden geheilt habe, wenn ich genug Freude und Genuss im Leben habe, dass ich es mir nicht mit Essen holen muss ...

Ja, dann wäre vegane Rohkost die ideale Ernährungsform für mich. Vorher ist es Zwang und der tut weh.

Heute hatte ich z. B. wahnsinnige Lust auf Grill-Käse, habe drei Stück gegessen und nun habe ich Blähungen. Meine Seele will es, mein Körper braucht es nicht. Aber bevor ich dagegen ankämpfe, trinke ich brav meinen Fenchel-Anis-Kümmel-Tee und arbeite weiterhin an mir.

Montag, 14. September 2015

Auswertung Ernährungsprotokoll

Geplant war Dienstag bis Montag, doch schon am Freitag Abend gibt es nur lückenhafte Aufzeichnungen. In diesen Tagen hatte ich über 30 "Mahlzeiten", wobei ich auch zu den Einzelteilen auch Kreuzchen gemacht habe. Eine Mahlzeit z. B. mit Nudeln anfangen, weil ich Hunger habe und weil das meinem Bedürfnis gerade entspricht und dann Trost suchend ein Stück Käsekuchen gegessen. So gab es da ein Kreuzchen bei "Hunger" und ein Kreuzchen bei "kein Hunger".

Immerhin habe ich 18 Mal aus Hunger gegessen und 20 obwohl ich keinen Hunger hatte. Es klappt also teilweise schon ganz gut, finde ich. Nur 11 von ca. 30 waren entsprechend einem Bedürfnis, d. h. ich habe mich vorher gefragt, was ich essen möchte oder es kam eine bestimmte Speise in den Sinn, die ich haben wollte. Also ein Drittel, ich könnte jetzt sagen, es könnte besser sein, aber ich denke, es hätte auch schlimmer sein können.

Und nun kommt die Überraschung: Am öftesten habe ich aus Naschsucht gegessen, also weil ich Lust auf etwas Süßes oder etwas Bestimmtes hatte. Pure Lust, ich will es probieren und ich will es auf einfach runter schlingen.

An zweiter Stelle steht das Prinzip, es ist Zeit zum Essen, zusammen mit der Familie. Und erst an dritter Stelle zusammen steht das emotionale Essen, zusammen mit zwei anderen Punkten: sich belohnen wollen und aus Faulheit essen. Nur einmal hatte ich ein Kreuzchen bei Gewohnheit. Wobei da auch dahinter als Kommentar steht: Zeit zum Mittagessen.

Ich bin erstaunt, weil ich mich für einen emotionalen Esser hielt. Ich dachte, ich esse zu viel, weil ich meine Gefühle so unterdrücken oder dämpfen kann. Klar, war das eine kurze Beobachtungszeit, trotzdem sehe ich, dass ich mich getäuscht habe. Meistens esse ich einfach, weil ich etwas probieren will oder weil ich etwas Süßes wollte. Und hier kommen mir aber Zweifel. Warum habe ich diesen Süßkram gegessen?

Ich schreibe mal ab:

- Lust auf Käsekuchen, seit Tagen schon
- im Vorbeigehen geschnappt
- wollte probieren, wie es schmeckt und wollte mit den anderen mitessen, wollte dazu gehören
- Lust auf Süßes (mehrmals)
- aus Trotz (ich habe so oft wegen einer Diät es nicht gegessen, jetzt tue ich es)

Ich habe es schon geahnt, dass es nicht ganz richtig ist, Kategorien zu erstellen. Ich werde die Gründe mit meiner Beraterin mal durch gehen, mal sehen, was sie mir dazu sagt.

Mittwoch, 9. September 2015

Die letzten Lesezeichen aus "Intuitiv abnehmen" von Resh und Tribole

Ich bin mit dem Buch nun fertig, wurde auch langsam Zeit. Mir war nicht ganz wohl zumute, weil es vor so langer Zeit angefangen habe und immer noch nicht durch war.

Die Fragen auf S. 157 fand ich gut:
Habe ich sich wiederholendee und intensive negative Gefühle?
Was denke ich, das mich dazu bringt, so zu fühlen? (Was sage ich dabei zu mir selbst?)
Was an dieser Einstellung ist wahr oder richtig? Was ist falsch? (Wo habe ich verzerrte Überzeugungen?)

Und diese Ratschläge zum achtsamen Essen auf S. 194 auch:
- Nehmen Sie ein paar tiefe Atemzüge, bevor Sie anfangen zu essen. Tiefes Durchatmen beruhigt und zentriert Sie, so können Sie sich besser darauf konzentrieren, was Sie essen.
- Achten Sie darauf so langsam wie möglich zu essen. Die Geschmacksknospen befinden sich auf der Zunge, nicht im Magen.

Montag, 7. September 2015

Warum wir essen, wenn wir keinen Hunger haben

Ich habe das Ernährungsprotokoll von Lise Bourbeau noch mal hoch geholt, weil ich mein Essverhalten erforschen möchte. Ganz frigide, wie ein Wissenschaftler. Wann, wie und welchem Zusammenhang esse ich, obwohl ich keinen Hunger habe.

Kurzer Tagebucheintrag 7. September 2015

Habe heute mit der Psychologin gesprochen, bei der ich im Oktober die Familienaufstellung mache. Sie hatte mir auch gezeigt, dass es wohl ein wenig anders lief. Ich habe es immer so empfunden, dass meine Eltern mich allein gelassen haben. Dabei war ich es doch, die denen immer signalisiert hat: Ich komme schon zurecht. Ich wollte ihnen nie Sorgen bereiten, ich sah ja, dass sie schon überfordert sind mit dem Überleben und meinem kranken Bruder usw.

Ich habe aus blinder Liebe ein Stück von meinem Leben abgezwickt. Ich habe es selbst aufgeopfert. Ich wusste es auch nicht besser. Aber so war es nun mal aus meiner Sicht damals besser. Ich bin gespannt, was da noch alles hoch kommen wird und was aufgelöst werden kann. Und vor allem, wie sich mein Essverhalten danach ändert.

Montag, 31. August 2015

Auszüge aus "Mein Ich-Gewicht" von Maja Storch

Ich möchte das Buch gerne an eine gute Freundin weiter geben und schreibe mir daher die wichtigsten Punkte raus. Das Buch hat mein ganzes Denken vom Abnehmen auf den Kopf gestellt. Ich dachte, ich wäre willenlos und schwach. Dabei habe ich einfach keine richtige Intention (meine eigene Absicht)geformt.

Weil diese Führungskompetenz so wichtig ist, hat man ihr einen besonderen Namen gegeben: Leadership (S. 155)
=> Warum können die einen jemanden motivieren und die anderen nicht? Weil sie die individuelle Ebene ansprechen!

Und man weiß, dass es unter anderem  von der Art des Ziels abhängt, die Menschen sich oder anderen setzen, wie hoch der Motivationspegel steigt. (S.156)
=> Genau das was oben schon erwähnt wurde. Wenn ich Ziele aus der Haltungsebene nehme (Warum will ich das) und aus der Ergebnisebene (Was will ich?), statt Ziele auch der Verhaltensebene (Wie mache ich das?) und aus der Ausführungsebene (Wann und wo mache ich es?), dann habe ich mehr Chancen, etwas zu erreichen. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Fragen? Her damit!

Die Motivation wird umso heißer, je weiter man in der Pyramide nach oben kommt. (S. 158)
=> Und meine Chancen auf Erfolg steigen auch )))

In der Pyramidenspitze wohnt die Kraft. (S. 158)
=> Anders ausgedrückt zum besseren Verständnis.

... in der höchsten Stufe der Pyramide geht es um die Frage nach dem Sinn des Tuns, nach seiner Identität ... (S. 159)
=> Warum stört mich mein Übergewicht? Warum will ich weniger wiegen? Wo ist der Sinn davon?

Und je konkreter der Tipp ist, desto mehr wird das Motivationssystem kalt gestellt. (S. 161)
=> Deshalb haben die ganzen Ratschläge bezüglich gesunder Ernährung und Bewegung nix gebracht.

Ich bin in Harmonie mit Gott und meiner Natur. (S. 164)
=> Ein Beispiel-Motto für jemanden, der sich selbst lieben möchte. Hat mich angesprochen. Auch wenn ich das Wort Gott mich stört.

Selbstregulierende Willenskraft zu erzeugen ist eine Lebensaufgabe, kein einmaliger Akt. Aber die Aufgabe ist eine schöne... (S. 173)
=> Ja, und wie schön sie ist. Ich habe in dem einen Monat so viel verstanden, wie ich in den letzten 20 Jahren nicht verstanden hab. Warum es nicht geklappt hat, mit dem Abnehmen und wie es gehen kann.

Nur wer die Handlungen an einer sorgfältig erarbeiteten Haltung ausrichtet, der bekommt eine Linie in das Leben, die von der Gegenwart in die Zukunft reicht. (S. 174)
=> Und diese Haltung muss man sich eben erarbeiten. Die Gründe für den Wunsch Abnehmen zu wollen müssen erforscht und geprüft werden. Und evtl. müssen sogar neue gefunden werden, wenn die alten bei der Prüfung durch gerasselt sind.

Gute Vorbereitungen sind ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Handlung. (S. 174)
=> Als Beispiel nennt Maja Storch den Bauplan, den jemand haben muss, bevor er anfängt zu bauen. Oder dass man ein Pferd vor dem Ausreiten erst satteln muss. Also erst überlegen warum ich es will und wie ich es anstellen will (und vor allem ob mein Unterbewusstes da grünes Licht gibt) und dann erst los legen.

Die meisten Menschen haben gelernt, dass Willenskraft darin besteht sich über die Signale des Körpers hinweg zu setzen. (S. 175)
=> Hier hat die Autorin in mein Hirnkästchen geschaut ))) Genau, Willenskraft hat man, wenn man trotz Schmerzen weiter mach, wenn man Hunger unterdrücken kann.

Vielleicht haben Sie Lust bekommen, einmal eine Gründeliste für Ihre berufliche Situation zu machen. (S. 176)
=> Und wie ich das habe! Ich wünsche mir eine eigene Praxis und fühle mich irgendwie gebremst. Klar, das "warum" habe ich ja nicht geklärt. Und das "was" auch nicht. Was genau will ich eigentlich? Und warum?

Motto-Inventur (S. 177)
=> Leicht wie eine Waldelfe, habe ich bisher fertig gekriegt. Was in meinem Leben passt zu diesem Motto nicht? Welche Kleidung, welche Menschen, welche Ratgeber-Bücher? Ich werde mich damit noch auseinander setzen.

Nicht okay ist es, wenn man versucht seiner Unzufriedenheit ohne wirkliches Nachdenken durch eine Veränderung der Körperform zu begegnen. (So ungefähr ist das der Sinn, wenn ich das richtig verstanden habe. S. 179)
=> Das habe ich jahrelang versucht. Ich habe gedacht, wenn ich erst abgenommen habe, dann werde ich glücklich sein. Ganz schön naiv.

... den Begriff Normalität für sich individuell zu definieren. Normalität ist ein riesiges Spektrum an Varianten (S. 180)
=> Gerade das habe ich ausgeblendet. Ich hatte eine sehr enge Vorstellung davon, was normal ist. Schlank und durch trainiert - das ist normal. Alles andere ist unnormal, Basta. Hm, wieder was zu ändern.

Wer kümmert sich um den Artenschutz der menschlichen Vielfalt? (S. 181)
=> Den Nagel auf den Kopf getroffen. Es gibt so viele, die so sein wollen, wie alle. Aber wer engagiert sich für die Vielfalt? Es gibt dicke Menschen und dünne Menschen, große und kleine - verschiedene eben. Und das ist gut so.

Freitag, 28. August 2015

Auszüge aus dem Buch von Maja Storch "Mein Ich-Gewicht"


Jede Absicht, die lange aufrechterhalten werden soll, muss sich irgendwann bewähren angesichts von Hindernissen, Durststrecken oder alternativen Verführungen (S. 103)
=> Goal-shielding = Zielabschirmung

Eine Zielabschirmung tritt dann auf, wenn das adaptive Unbewusste und der bewusste Verstand an einem Strang ziehen. (S. 103)
Das adaptive Unbewusste möchte Angenehmes bekommen und Unangenehmes vermeiden. (S. 105)
Ihre Absicht muss selbst gemacht sein. => Hausmacher Leberwurst schmeckt besser als Industriewurst und bei Omas Erdbeermarmelade weiß man, was drin steckt. (S. 115)

Kurzer Tagebucheintrag 29. August

Ich habe es getan. Ich habe mich gestern gewogen. 82 kg.

Und? Es ist nur eine Zahl. So ruhig nehme ich das, dass ich selbst erstaunt bin. Ich habe mich drauf gestellt und war bereit eine Zahl zwischen 78 und 83 zu sehen. Es war nicht um sich zu quälen, eher um das Gefühlte zu bestätigen. Ich hatte das Gefühl, dass ich zugenommen habe.

Der Bauch ist vorgewölbt, ein paar Speckfältchen auf den Seiten, die vorher nicht da waren. Das fühle ich, das nehme ich wahr. Und das ist für mich wichtig. Nicht die Zahl. Ich fühle mich schwerfällig, unbeweglich, steif in den Gelenken, mein Knie stöhnt - das alles fühle ich.

Und das ist für mich ein Fortschritt. Ich entwickle ein Körpergefühl, das keine Waage und keinen Spiegel braucht. Und ich habe vor allem nun eigene Gründe mit meinem Körper zu arbeiten.
Ich will beweglich sein. Und sich leicht wie eine Waldelfe fühlen. Ich will mein Knie entlasten und mich vom unnötigen Fett im Bauchraum und an den Oberschenkeln befreien.

Und wie geht es euch so? Was macht die Lust nach Sport und Bewegung?
Ich hatte heute richtig Lust auf Walken, aber der Impuls war noch nicht stark genug.

Kurzer Tagebucheintrag 25. August

Ich hatte heute zuerst Heidelbeeren satt, dann Hirse mit hausgemachtem Pesto und zum Dessert Wassermelone. Klingt alles sehr vernünftig und gesund. Habe ich es gegessen, weil ich auf Diät bin? Oder weil ich es muss? Oder weil es gesund ist? Nein, ich habe es gegessen, weil ich Lust drauf hatte. Und hatte ich nach dem Essen Lust auf Schokolade o.ä.? Kein bisschen, nicht die Spur. Bin satt und zufrieden.
Intuitiv essen funktioniert, wie man sieht. Und wenn ich so weiter mache, funktioniert intuitiv abnehmen auch noch.

Kurzer Tagebucheintrag 27. August

Emotionales Essen. Großes Thema. Habe heute in der Früh einen sehr intensiven Text geschrieben, mal so richtig alle Gefühle zugelassen. Und dann habe ich mir eine Mohnschnecke gekauft und sie mit größtem Vergnügen verspeist.
ABER der Unterschied zu früher ist: Ich habe es bewusst gemacht. Mir war klar, ich brauche gerade Trost, habe keine Lust jemanden anzurufen, schreiben will ich auch nicht (habe so viel geschrieben), bin entkräftet, habe also keine Kraft irgendwie anders mich umzupolen und brauche was um hoch zu kommen. UND ich habe keine Schuldgefühle.
Ich gestehe: Ich brauche diese Krücke noch und ich bin sehr froh sie zu haben.
Das ist für mich auch intuitives Essen. Sich fragen, was man wirklich braucht und es sich gönnen. Habe ich nicht mal irgendwo gelesen, dass Mohn stimmungsaufhellend wirkt? Ich hatte keine Lust auf Plunder oder sonstiges Backwerk. Nur diese Mohnschnecke.
Früher hätte ich weiter gegessen. Wenn ich eh schon was Verbotenes esse, dann kann ich ja gleich weiter essen. Schokolade, Kekse, pappsüßer Milchkaffee und der Gang zur Toilette.
Heute nicht. Ich denke, es ist okay, sich manchmal mit Essen zu trösten. Davon werde ich weder fett noch ungesund. Denn zum Frühstück hatte ich einen Smoothie, Vollkorn-Toast und zum Abendessen habe ich TK-Gemüse gekauft. Es ist in Ordnung so. Und ich finde es schön, dass sich meine Einstellung so geändert hat.

Montag, 17. August 2015

Übungen für Muskelaufbau gefühlt

Hey-ho, hey-ho - ich bin die größte, ich habe es gemacht! Ich habe meine Aufzeichnungen durch geschaut, was ich so für Übungen früher gemacht habe und dann ausprobiert. Mit einem Blick auf die Uhr. Ich berichte.

1. Es waren einige Übungen dabei, die für bestimmte Körperteile einfach unangenehm sind. So hat sich mehrmals das Steißbein gemeldet und die Kniegelenke mochten den harten Boden auch nicht. Diese Übungen wurden abgebrochen und gar nicht erst näher betrachtet. Bei den Liegestützen aus dem Kniestand werde ich mir ein Kissen drunter legen, weil sich die Übung einfach so gut anfühlt.

2. Passende Musik zu finden war nicht einfach. Beat-boombastik wollte ich nicht, habe mich dann für meine Lieblings-Songs entschieden und fest gestellt, dass ich entweder die Songs anhöre oder trainiere. Habe dann zu meditativem Sound gewechselt und siehe da, die Achtsamkeit war auf 100. Na gut, auf 80, mein Hund hat mich immer wieder versucht abzulecken. Wenn Frauchen schon auf dem Boden liegt...

3. Wenn ich eine Übung zehn Mal wiederhole und dann nach einer kurzen Pause noch zehn Wiederholungen mache, dann brauche ich dafür max. eine Minute. War selbst erstaunt. Nur eine Minute, eine einzige Minute.

4. Daraus folgt die zweite erstaunliche Erkenntnis: Fünf Körperbereiche, je zwei Übungen = 10 Minuten. Das schaffe ich echt locker zwei Mal pro Woche. Ist nicht viel. Und es hat auch gut getan den Körper zu fühlen. Und auch wenn ich damit keinen super durch trainierten Körper bekomme, so fühle ich mich damit wesentlich besser. Ich werde auch beobachten, wie sich der Körper verändert, wenn man so achtsam an den Muskelaufbau ran geht.

5. Und natürlich sage ich euch welche Körperbereiche ich so trainiere.
- Beckenboden
Denkt jetzt bloss nicht an irgendwelche vaginalen Curiositäten, simple as possible, vom Gymnastikball aufstehen, sehr bedacht, so dass er nicht weg rollt. Einfach? Probiert das mal aus! Und noch eine Übung aus dem Kurs.

- Oberarme und Schultern
Mehr Trizeps als Bizeps, also die untere Seite, damit der Oberarm nicht mehr schwabbelt und schön straff wird, vom Bizeps habe ich eh schon genug, finde ich und mein Mann auch. Und das Schultergelenk knackst jedes Mal, das hätte ich gerne etwas lockerer.

- Beine
Besser gesagt Oberschenkelinnenseiten. Waden sind gut, brauchen nicht extra trainiert werden, die Oberschenkel vorne werden beim Beckenboden mit trainiert und somit bleibt nur die Innenseite, mit der ich unzufrieden bin. Es könnte mehr Form hin und auch mehr Kraft. Für Reitübungen ausserhalb der Reithalle )))

- Gesäßmuskulatur
Ich sage extra nicht Po, weil mich das zu sehr an die Bauch-Beine-Po-Stunden im Fitness-Studio erinnert. Ich kann nicht mehr, flehne ich. Kommt schon, noch ein bisschen, ruft es von vorne. Und der Muskelkater am nächsten Tag, Gott bewahre, das war immer der Horror. Also für meine weichste Stelle habe ich auch zwei Übungen gefunden, die mir gefallen.

- Bäuchilein
Wie hat die Leiterin im Beckenbodenkurs gegen Sit-Ups bei Frauen geschimpft! Oh, sie war wunderbar. Massaker sagte sie dazu. Und wer wirklich in den Bauch rein fühlt, wird das auch bestätigen. Frauen sind nicht für Sit-Ups geschaffen. Ein Frauenkörper ist zum Gebären geschaffen. Bitte liebe Feministinnen, schlagt mich nicht, aber ein Frauenkörper ist anders als ein Männerkörper. Und was dem einen gut tut, ist für den anderen einfach nur schädlich. Schwacher Beckenboden führt zu Blasenschwäche. Und wenn ich ehrlich sein soll, wenn ich mich zwischen Inkontinenz mit einem Sixpack und einem weichen Bauch mit einer starken Blase entscheiden soll, so nehme ich das zweite.
Für Frauen gibt es andere Übungen. Auf dem Rücken liegend die Beinchen senkrecht hoch und dann gaanz langsam Richtung Boden senken. Ich schaffe bisher nur fünf Wiederholungen, dann Pause und nochmal fünf.

Das ist die Ausgangsposition. Und was glaubt ihr, woher ich diese Übung kenne? Yoga ))) Auch die Beckenbodentrainerin hat uns diese Übung ans Herz gelegt. Und wenn man in dieser Position ein Bein nach oben zieht, so trainiert man die seitlichen Bauchmuskeln auch ganz sanft.

http://www.vrindavan.org/German/kurs/yogabilder/viitrakarani1.JPG
Foto ist von hier: vrindavan.org

Na? Lust auf Nachmachen? 10 Minuten ist nicht viel! Ich werde morgen früh statt Yoga mal mein Krafttraining ausprobieren. Wenn ich Lust darauf habe, versteht sich. 

Kapitel 13 aus "Intuitiv abnehmen" von Resch und Tribole

Ich habe mir die Notizen raus geschrieben und brav weiter gelesen. Heute habe ich gesehen, dass da noch was in den Entwürfen liegt. Na, dann wollen wir mal schauen, was mir so in diesem Kapitel ins Auge gesprungen ist. 
 
Wenn Sie ein Sportprogramm gleichzeitig mit einer Diät beginnen, ist Ihre Energiezufuhr wahrscheinlich zu niedrig für körperliche Leistung. Ohne genügend Energie ist Sport nicht belebend und macht keinen Spaß, wird zur Pflicht und puren Plackerei. (S. 244)
Oh, ja, das tut gut das zu lesen! Warum hat mir das bisher kein Fitness-Trainer gesagt? Ich habe meinen Körper unterernährt und dann noch Sport gemacht. Weil ich eben gemeint habe: Anders nimmst du nicht ab. Ich habe ein für alle Mal eingebläut bekommen: Man muss mehr verbrauchen, als man zu sich nimmt, damit die Pfunde purzeln. Eigentlich hätte ich dann von meinem normalen Bedarf ausgehen müssen, aber ich hatte diese doofe Faustregel im Kopf: 10 Tage lang 1000 kcal weniger  = 1 kg weniger. Es mzussten 1000 weniger sein. 1000! Was habe ich mir für Drück gemacht...

Bei einem Defizit an Kohlenhydraten wird der Körper bei Belastung das Eiweiß der Muskeln abbauen. (S. 244)
Na, wunderbar. Da strampelt man sich Muskeln am Po und hat dafür weniger Muskeln an einer anderen Stelle. Das ist ja so, wie wenn ich eine Burg aus Bausteinen baue und um oben ein Steinchen hin zu legen, unten eins raus ziehe. Das stürzt doch ab! Genauso wie mein ganzes System. Wenn ich zu wenig esse und trainiere, da streikt mein Körper irgendwann gerechterweise. Und ich habe das als Willensschwäche angesehen.

Sich Vorwürfe zu machen, dass man keinen Sport während einer Diät gemacht hat, ist als würde man sich schuldig fühlen, weil man ein Auto mit leerem Tank nicht fahren kann. (S. 246)
Wie oft habe ich meinen Körper schlimmer als mein Auto behandelt? Wie oft? Tausend Mal? Hundert Tausend? Ich habe nicht mit gezählt. Aber ich weiß eins: Wenn ich in den Tank Wasser statt Benzin rein tue, dann fährt das Auto nicht. Und mein Körper? Er sagt: Gib mir Eiweiß. Und ich stopfe ihm Salat rein. Er macht aber trotzdem weiter. Wie klug ist das denn? Wie ausgeklügelt und göttlich? Kennt ihr eine andere Maschine, die das kann? Einen Mixer, der ohne Strom läuft? Oder einen Holzfen, der von Luft heiss wird? Und dann, ja dann fühlen wir uns auch noch schuldig. Wie krank ist das denn? Ich tanke nicht, Auto fährt halbwegs gut und ich mache mich zur Schnecke, dass es nur halbwegs läuft.

Sich darauf konzentrieren, wie sich Bewegung anfühlt, anstatt zu rechnen, wie viel man verbrannt hat. (S. 247)Oder wie gut diese eine Übugn diesen einen Muskel aufbaut. Habe ich im Fitness-Studio jemals in meinen Körper rein gefühlt? Habe ich mir überlegt, ob es gut für ihn ist? Und als ich dann mal die Entdeckung gemacht habe, dass man mit meditativer Musik anders trainiert als mit lauten Hits (Boom-Boom, Herz schlägt schneller, der Puls rast, auf geht's!), da hat dann die Trainerin gesagt: So ein Training bringt nix. Bringt wem nix, frage ich mich nun. 

Die Gründe für Sport auf S. 250 liessen mich absolut kalt. Mein einziger Grund sollte sein: Mir tut es gut und mein Körper wird geformt. Ich selbst könnte so viele Gründe aufführen, dass einem schlecht wird. Ich möchte aber keine fremden Gründe mehr. Ich möchte nicht wissen, dass man mit weniger Gewicht die Gelenke schont. Ich möchte es fühlen, wahr nehmen, es selbst erleben. Und dann lese ich bei Maja Storch, dass auch nur so eine echte Intuition entsteht.

„Lohnt-sich-nicht“-Falle (S. 250)
Wenigstens eine Stunde, darunter zählt es nicht. Oh, wie gut kenne ich das! Dabei ist die Rechnung im Buch ganz logisch. Wenn ich jeden Tag auch nur 10 Minuten mehr gehe, dann sind es pro Woche schon mal eine Stunde (wenn ich am Wochenende keine Lust habe))). Eine Stunde in der Woche bedeutet vier Stunden im Monat. Im Jahr hätten wir dann 48 Stunden mehr Bewegung. Es summiert sich einfach. Und dass man dabei unbedingt schwitzen soll, ja das habe ich wieder von einem Arzt, den ich gefragt habe, wie man am besten abnimmt. "Schwitzen Sie jeden Tag mal richtig durch." Netter Ratschlag, aber bei mir hat es eben dazu getragen, dass wenn es keine ganze Stunde ist und ich dabei nicht ins Schwitzen gekommen bin, dann ist es umsonst und lohnt sich also gar nicht.

Man braucht nur dreißig Minuten Bewegung am Tag anzusammeln, es müssen keine zusammenhängende halbe Stunde sein. (S. 254)
Laut einer Studie bringt es genau so viel, wenn man drei Mal zehn Minuten was macht. 3 x 10 Min. Ich muss das erst verdauen. Ich bin ja immer davon ausgegangen, es muss eben zusammenhängend sein. ES MUSS! Und da lese ich, es ist auch okay, wenn man immer wieder was macht. 10 Min. Wäsche aufhängen, 10 Min. Staubsaugen, 10 Min. Gartenarbeit, 10 Min. mit dem Hund spazieren, 10 Min. Morgengymnastik. Hey, ich bin tatsächlich schon sportlich! 

Sogar zwei Minuten sportliche Übungen täglich verändern Schulter- und Nackenschmerzen signifikant (S. 254)
Laut einer Studie! 2 Min. sind 120 Sekunden. Ich muss nicht stundenlang irgendwelche Übungen machen. Es reichen auch zwei klägliche Minuten. Mich hat diese Feststellung aus den Socken gehauen. Einfach unglaublich. Dann hatte mein Physiotherapeut also Recht, als er mir Übungen mit nach Hause gegeben hat. Ich dachte immer, ach, was soll das schon bringen, dieses bisschen Dehnen und Strecken und Mobilisieren. Werde nun öfter was für meinen Nacken tun.

Humanenergie (S. 255)
Es wird empfohlen mehr Humanenergie zu verwenden. Handrasenmäher statt Elektromäher, Fahrrad statt Auto usw. Und da merke ich auch: Ich mache eh schon sehr viel. Fahre mit dem Fahrrad zum Einkaufen, gehe viel zu Fuß, mit dem Hund geh ich auch jeden Tag Gassi, mache viel im Garten etc, etc, etc. Mal wieder habe ich meine Planke so hoch geschraubt, dass ich mich mies fühlen konnte. Ich mache schon Sport, nur eben keine Kniebeugen und keine Sit-Ups. Ich kräftige meinen Körper durch Unkrautjäten (wer es in der Hocke gemacht hat, der weiß, wie sehr da der Po arbeitet) oder durch Umgraben oder Rechen. Mein Gewissen ist nun fast rein, wenn da nicht die nächste Empfehlung wäre...

Empfehlung auf S. 259:
- Krafttraining zweimal wöchentlich= ein Durchgang von 8-10 Übungen für jede größere Muskelgruppe je 8-10 Mal wiederholt
- Stretching 2-3 Mal die Woche
Will das „min.“ gar nicht hören. Bin da richtig allergisch drauf, habe es weg gelassen. Im Buch steht tatsächlich "min. 8-10 Übungen". Oh, das lasse ich mir aber nicht bieten! Irgendwas in mir sagt, red du nur, du Vorschrift, auf dich höre ich gar nicht. Also so eine Art Rebellion. 

Optimal wäre dem Buch nach also:
- 2 x Woche üben (Wochentage finden)
- 10 Übungen je 10 x wiederholt (Lieblingsübungen raus sortieren)

Wie wäre es mit Training am Morgen?
Mo – Dehnen
Di – Muskeltraining
Mi - Dehnen
Do – Muskeln
Fr – Dehnen
Sa – Walken und Joggen
So – RELAX = nix tun

Nein!!! Mein Unterbewusstes wehrt sich dermassen gegen jegliche Pläne. Dann muss ich ja wieder, auch wenn ich keine Lust habe. Nee, da muss ich eine andere Lösung suchen. Oder muss ich mich vielleicht von der Lösung finden lassen. Aber wenn ich einfach sage: Krafttraining mach ich eh schon genug im Garten, dann bleibt der Bauch schwabbelig und die Oberschenkel voller Cellulitis. Einerseits wäre es gut, wenn ich es machen würde, andererseits will ich einfach  nicht. Nein, nein und nochmal nein. Ich will nicht. Warum, weiss ich gerade nicht. Aber "i mog ned", wie der Bayer bei uns sagen würde.  

Ich werde heute aber noch meine Lieblingsübungen raus suchen, also die, die ich wirklich gerne mache. Und dafür werde ich bei jeder Übung schön rein fühlen. Außerdem werde ich versuchen eine gute Absicht zu schaffen, also eine, die nicht irgendwie negativ behaftet ist und der ich ohne Zwang folge. Dafür werde ich heute auf die Uhr sehen und aufschreiben, wie viel Zeit ich für je 10 Wiederholungen einer Übung brauche. Weil bisher die größte Ausrede eigentlich der Zeitmangel ist. "Es dauert wieder so ewig!" - motzt mein Unterbewusstes. 
Knapp 90 Seiten noch, dann bin ich mit dem Buch fertig, puh! So intensiv habe ich wohl noch kein Buch durch gearbeitet. Abgesehen von "Mein Ich-Gewicht", aber da läuft vieles auf "Ach so ist das!" hinaus. Erkenntnisse sammeln und dann verstehen, warum etwas so läuft und nicht anders.


Sonntag, 16. August 2015

Intuitiv abnehmen: Kurzmeldung 16. August 2015

Intuitiv abnehmen: Kurzmeldung 16. August 2015: Durchbruch! Ich betrachte es einfach mal als Durchbruch ))) Zum Mittagessen habe ich Kartoffeln und Brokkoli gemacht, mein Gatte wollte n...

Kurzmeldung 16. August 2015

Durchbruch! Ich betrachte es einfach mal als Durchbruch )))

Zum Mittagessen habe ich Kartoffeln und Brokkoli gemacht, mein Gatte wollte nicht essen, ich schon. Habe mir ein bisschen was von beidem rein gesteckt, schnell geschluckt und dann eine grosse Tasse Milchkaffee gemacht habe und eine Handvoll Kekse sowie das letzte Röllchen mit Creme Brulee damit verspeist.

Und dann eine Stunde später, als mein Mann sich an den Tisch setzte, da habe ich dann die Kartoffeln ganz bewusst gekaut und auch den Brokkoli, der mir nun verdammt gut geschmeckt hat. Bei Kartoffeln muss ich sagen, dass ich gemerkt habe, dass ich sie am liebsten auf dem Gaumen verstreichen würde und schlucken würde. Aber wenn man sie lange kaut, dann ist das ein Erlebnis!

Was ist aber der Durchbruch? Ich sehe es als einen grossen Fortschritt, dass sich nach dem Kaffee und den Keksen ein Gedanke eingeschlichen hat: Diese Handvoll Kekse die bringt mich nicht um. Es ist nicht schlimm. Es ist okay. Und so gelang es mir auch später normal zu essen. Früher wäre das ausgeartet in ein tagelanges Gelage. Wenn ich schon die Diät gebrochen habe, dann kann ich mich ja nun so richtig austoben.

Was war denn überhaupt los? Erstens habe ich die Kinder zu Oma geschickt. Das war wahrlich keine leichte Entscheidung. 500 km, dominanter Opa, eine Woche weg. Ich begriff, dass ich mir zu viele Sorgen mache und habe dann mich fast dazu zwingen müssen, los zu lassen, die Kinder auch ihre Erfahrungen zu machen. War Kraft raubend.

Zweitens hat diese Geschichte meinen Mann noch stärker mitgenommen als mich. Und das habe ich ich mitgefühlt. Er hat sich zurück gezogen und mir hat das weh getan. Habe mich verstossen gefühlt, abgelehnt.

Und drittens hat mein Mann sich "Hobbit 3" angesehen, das ist aufwühlend, sag ich euch. So viel Gemetzel und die laute Musik, mein Herz klopfte im Hals und ich konnte mich doch nicht los reissen. Aber ich habe es dann doch geschafft und habe genäht.

Freitag, 14. August 2015

Creme brulee zum Frühstück

Zum Frühstück gab es grünen Smoothie mit frischen Kräutern von Feld und Garten. Danach hatte ich keine Lust auf Brötchen, sondern auf körnigen Frischkäse mit Honig und Creme Fraiche. Schon spannend, was passiert, wenn man den lange kaut.

Dann hat mich die Prinzregententorte von gestern angelacht, aber bei näherem Fühlen (nicht denken, nicht überlegen, fühlen!) stellte ich fest, dass mir das zu fett in der Früh wäre. Mein Körper hat mir so eine Art Vorgeschmack auf eine Übelkeit geschickt. Aber süß sollte es sein, da habe ich ein süßes Röllchen mit Creme Brule gegessen. Dafür habe ich so lange gebraucht, wie mein Mann für sein Butterbrot. Und ich war damit satt und zufrieden!

Und ich habe keine Schuldgefühle oder sonstigen negativen Gefühle. Nur der Magen sagt: die Hälfte vom Röllchen hätte auch gereicht. War wohl doch etwas zu süß  in der Früh.

Kurzer Tagebucheintrag 14. August 2015

Drei Sachen hätte ich heute.

1. Nach dem Frühstück war ich irgendwie unzufrieden. Satt aber unzufrieden. Keine zwei Stunden später wollte ich noch irgendein Milchprodukt. Das Bild war eindeutig. Es solche eiweißhaltig sein. Wahrscheinlich hätten drei-vier Mandeln gereicht, aber ich habe mir süßen Quark so lange verboten, dass ich dazu gegriffen habe. Ich meine, das mit den Mandeln hab ich auch im Nachhinein verstanden, aber ich habe es immerhin verstanden. Und der Quark mit Heidelbeeren und Mandelstückchen war wirklich sehr lecker. Ich komme mit intuitiv essen also gut voran. Auf den Hunger aufmerksam geworden, auf den Körper gehört, keine Schuldgefühle.

2. Mittags hatte ich partout keine Lust auf Kohlrabi. Ich liebe ihn, ich mag den frischen Geschmack und die saftige Textur, aber heute habe ich zwei Scheiben lustlos gekaut. Grund war, ich hatte Lust auf was weiches und anschmiegsames. Es gab Gemüse-Lasagne und die hat mir super geschmeckt. War auch mit einer kleinen Portion dank langem Kauen echt zufrieden.
Fazit: Wenn mein Körper es gerade nicht will, zwinge ich mich auch nicht dazu. Super Fortschritt. Und ich kann dem Körper immer mehr vertrauen. Du willst Lasagne? Hier bitte.

3. Heute haben wir den Geburtstag von meinem Mann gefeiert und ich bin sehr zufrieden mit mir. Ich habe mir ganz wenig Stress gemacht, wirklich nur die halbe Stunde bei den letzten Vorbereitungen und beim Tisch decken, der Rest war in Liebe und locker-lässig-entspannt. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ich dann überhaupt nicht zu viel gegessen habe. Ich hatte Lust auf Kroketten und habe welche gegessen, mit Rahmsauce war echt gut. Und ich hatte ein Flügelchen vom Brathänchen gegessen, ganz lange gekaut, gute Reaktion vom Körper. Salat war da, aber der hat mich nicht angesprochen. Und ein kleines Stück Torte habe ich gegessen. Das tollste daran ist: Ich habe mich nicht begrenzt, ich hatte einfach keine Lust mehr zu essen. So langsam glaube ich daran, dass man mit inruitiver Ernährung auch abnehmen kann.

Donnerstag, 13. August 2015

Übung aus dem Buch von Maja Storch (Mein Ich-Gewicht)

Ich hatte mich gerade richtig mit meiner Großen gezofft. Heute steht Läusenachbehandlung an, was ich auch erklärt habe. Manno, das ist echt nicht schlimm, Haare nass machen, Läuseschampoo drauf, einschäumen, 10 Minuten drauf lassen, abspülen, fertig. Sie hat aber so ein Theater daraus gemacht, die kleine Schwester soll zuerst. Na gut, sie hatte auch kein Problem damit, kam ins Bad und ließ sich einseifen.
Und dann rufe ich die Große und sie hört partout nicht. Da hab ich gesagt, ich zähle gleich bis 10, wenn sie nicht kommt, dann soll sie sich selbst behandeln. Und als ich bei vier war, kam sie plärrend ins Bad, ich soll nicht zählen. Sie war echt laut und da ist mir der Geduldsfaden auch geplatzt. Ich habe zurück geschrieen.
Nun ist das Schampoo drauf und ich auf 180. So eine Eisschokolade würde jetzt gut tun, oh ja. Oder ein Schokopudding. Oder... Nein, ich habe gerade richtig gut gegessen. Es passt einfach nix rein. Ich bin heilfroh, dass ich meine Gefühle mit Schreiben bewältigt habe. 

So habe ich auch die Kraft gefunden mich weiter mit den Aufgaben von Maja Storch zu beschäftigen. Ich sollte also mir überlegen, warum ich denn überhaupt mein Gewicht reduzieren möchte. Als nächstes soll man anhand von einem Arbeitsblatt raus finden, ob es eine fremde Absicht oder die eigene ist.

Meine Gründe für 77 kg (und ob es fremd oder eigen ist):
- Erniedrigungen vermeiden (eindeutig fremd, wäre nicht da, wenn es nicht in wäre schlank zu sein, Erniedrigungen lassen sich nicht vermeiden, wenn nicht wegen Gewicht, dann wegen was anderem)
- Ich habe es geschafft (Gewichtsabnahme zum Erfolgserlebnis gemacht, doof, gibt genug andere Ziele zu Erreichen)
- Kann kurze Röcke und Shorts tragen (Röcke trage ich eh schon über dem Knie, Shorts? Will ich die wirklich? Ich trage doch eh derzeit lieber Kleider. Aber eindeutig fremd, denn wenn es in unserer Gesellschaft okay wäre, dass auch mollige Frauen Hotpants tragen, dann würde ich mich doch da nicht fertig machen.)
- Muss mir um Essen keine Gedanken machen (irgendwie mein Grund, wäre schön, wenn ich das Thema Essstörung endlich behoben hätte, einfach das essen, worauf ich Lust habe und happy sein)
- Mag mich selbst mehr (Ha-ha! Das ist doch echt Quatsch! Ich habe so oft abgenommen und mich dabei doch nicht mehr gemocht. Es funktioniert nur anders rum, erst sich mögen, dann evtl. abnehmen)
- Kann mich modisch kleiden (Jeggings, Leggings, Hotpants etc. - Will ich das wirklich? Fremdwunsch. Hotpants sind zu sexy, Jeggings sind zu eng, muss mal Anprobe machen mit Longshirt oder Longtop.)
Und dann habe ich noch was gefunden, das eindeutig meins ist:
* Meine Knie schmerzen mit mehr Gewicht, mehr Belastung
* Speckfalten am Bauch nerven beim Sitzen
* Speckfalten auf der Taille stören beim liegen

Und dann habe ich auch Gründe für mehr Sport gesucht: (F = fremd, M = meins)
- das ist trendy, sportlich sein ist in -F
- strafferer Körper, mehr Muskeln -F (wäre das nicht trendy, würde ich es nicht wollen)
- Gewichtsreduktion -F
- Ausdauer wird besser -M
- werde dehnbarer -M
- Sport ist gut für den Körper -M

So, und nun geht es darum aus den eigenen Gründen eine positive Intention zu formen. Also nicht: Meine Knie schmerzen. Sondern: Meinen Knien geht es mit 77 kg gut. Komparative soll man nach Angaben von Maja Storch auch meiden. Also nicht "besser", sondern "gut". Na dann wollen wir mal:

Meinen Knien geht es mit 77 kg gut, mein Bauch ist straff, meine Taillie ist rank. Ich kann essen, was ich will. 


Wollte zuerst den Bauch als flach bezeichnen, aber das ist für mich irgendwie negativ. Keine Ahnung wieso. Vielleicht liegt es an dem einen Jungen in meiner Schule, der Flach hieß und gehänselt wurde oder vielleicht ist es auch, dass ich gar keinen absolut flachen Bauch haben will. Muskulös geht auch nicht, weil es zu anstrengend klingt. Ich muss da wohl viel machen, viel trainieren. 

Ist der Wunsch autonom? Unabhängig von den anderen? Ja, ist er. Den letzten Check werde ich machen, wenn ich das Kapitel fertig gelesen habe. 

Nun will ich mal sehen wie mein Unterbewußtsein auf die Absicht jeden Morgen ein wenig Sport zu machen reagiert.

Montag dehnen

Dienstag Muskelaufbau
Mittwoch dehnen
Donnerstag Muskelaufbau
Freitag dehnen
Samstag joggen und walken
Sonntag Ruhe

Ha-ha! Mein Unterbewußtes sagt eindeutig "Nö". "Du kannst mir viel von deinen Plänen erzählen, ich hab keinen Bock drauf". Woran liegt das? Es ist zu streng. Dieser Plan ist zu ernst, kein Wandel möglich. Montag dies, Dienstag das usw. Was nun? Keine Ahnung. Wie war das nochmal mit den Gründen? Ausdauer wird besser, werde dehnbarer, Sport ist gut für den Körper. Okday, das ändern wir mal auf:

Gute Ausdauer, dehnbarer Körper, Sport ist gut für den Körper.

Der Anfang fühlt sich gut an. Das Ende ist glitschig. Sport tut mir gut? Oh, das ist schon besser. Dann heißt es:

Sport tut meinem Körper gut. Ich habe dank Sport eine gute Ausdauer und einen dehnbaren Körper. 

Und wo ist hier die Absicht? 

Ich mache Sport, weil Sport meinem Körper gut tut. Ich mache Sport, weil ich dank Sport eine gute Ausdauer und einen dehnbaren Körper.

Fühlt sich gut an. Beim Gewicht reduzieren muss ich noch passende Worte suchen. Allein das Wort "Kilogramm" löst bei mir einen Schauer aus. Ich kann also nicht einfach sagen "Ich möchte ... kg wiegen", weil auch das Wort wiegen negativ belastet ist. Ich möchte 77 kg leicht sein? IOkay, versuchen wir es:
Ich möchte 77 kg leicht sein, weil es meinen Knien mit 77 kg gut geht, mein Bauch straff ist, meine Taillie rank ist. Ich kann essen, was ich will. 

Gottchen, ich komme da nicht hin. Heute nicht. Vielleicht ist es, weil ich mehr Gründe gefunden habe? Knie, Bauch, Taillie, leichter Umgang mit Essen. Vielleicht sollte ich es auch so lassen? Ohne "ich will" und "ich möchte"? Ich lasse es am besten so hier stehen, mal sehen, was sich noch so ändert, wenn ich beim Buch weiter komme. 

Samstag, 8. August 2015

Kapitel 12 aus "Intuitiv abnehmen" von Resch und Tribole

Im 12. Kapitel geht es um Respekt gegenüber dem eigenen Körper. Das passt prima, weil ich gerade im anderen Buch ("Mein Ich-Gewicht") auch beim selben Thema bin.

Daher ist es auch möglich, dass man Muskeln unterhalb von Fettschichten aufbaut - aber das ist wohl nicht die Vorstellung von Körperformung, die die meisten im Kopf haben (S. 225)
Aha, wieder was dazu gelernt. Für mich ist das der Beweis dafür, dass es einfach gelogen ist, wenn ein durch trainierter Fitness-Leiter mir sugeriert: Du musst nur so viel strampeln wie ich und du wirst so aussehen wie ich. Quatsch! Vielleicht werde ich etwas straffer und schlanker, ABER ich werde nie im Leben bestimmen können wo das Fett schmelzen soll und wo nicht. Und das ist auch gut so. Mein Körper ist schliesslich intelligenter als ich )))

Auf der selben Seite wird über den Skandal in den 90ern beschrieben, als der Kleidungsgigant Guess das Model ANna Nicole Smith einstellte, weil sie "dick" war. Tatsächlich war ihr Gewicht in dem untersten Spektrum des Idealgewichts. Ich habe mal gegooglet.






Das ist dick? Ich glaub ich spinn! Wenn das dick ist, wie muss sich dann der Durchschnitt fühlen? Ich meine nicht mal mich mit leichtem Übergewicht. Ich meine die schlankeren unter uns. Geht's noch?

Wenn sie es können, kannst du es auch (S. 226)
Genau das soll einem eingetrichtert werden, wenn man die Stars und Sternchen ansieht. Dass sie womöglich keine Kinder haben, dafür einen Personal-Trainer und einen Koch, der ihnen täglich Diät-Speisen zubereitet. UND gaaanz viel Zeit. Verdammt, ich bin selber freiberuflich, wenn ich pro Stunde auch 300-500 Euro verdienen würde, wie viele weniger müsste ich arbeiten als jetzt? Ich hätte eindeutig mehr Zeit und ich hätte einen eigenen Swimming-Pool. Und dann würde ich täglich zu Massagen, Beauty-Prozeduren u.ä. gehen. Nein, wenn sie es können, dann muss ich es nicht auch können.

... Befürchtung, dass das Annehmen ihrer momentanen Körpergröße bedeutet, dass sich nichts verändert, dass sie aufgeben und sogar noch dicker werden (S. 227)
Hat die Autorin hier heimlich in meine Vergangenheit geguckt? Jaa! Genau das habe ich gedacht. Wenn ich das annehme, was ich habe, dann tue ich doch nix mehr dagegen. Richtig, ich kämpfe nicht mehr gegen etwas sondern für etwas. Grosser Unterschied. Und mit richtigem Kämpfen hat das wenig zu tun. Es ist eher der Weg eines friedlichen Kriegers. Ich lenke vorsichtig in eine andere Richtung. Vorsichtig! Wenn so ein Schnellzug auf einmal umkehren muss, dann entgleist er. Also die Schienen umstellen und eine grosse Kurve fahren.

Fokus auf die Gesundheit anstatt auf das Gewicht, Betonung auf gesundem Leben und Verhalten statt Konzentrieren auf Zahlen (S. 228)
Oh, das fühlt sich gut an. Neu und doch gut. Vernünftig klingt das. Was bringt es mir, wenn ich sagen wir mal 73 kg wiege und dabei krank bin? Auch wenn es dabei nur "krank im Kopf" ist. Damit meine ich durchaus auch eine Essstörung. Und wenn ich mich von Reiswaffeln und Wasser ernähren muss, damit ich so wenig wiege, dann ist es für mich krank. Und wenn ich mich so ernähre, dann habe ich sicherlich keine Kraft für Sport und ich bin unterernährt. Vitamin- und Mineralstoffmangel schädigen meinen Körper dauerhaft.

Ihren Körper zu respektieren heisst, ihn würdig zu behandeln und seine Grundbedürfnisse zu befriedigen (S. 229)
Schöne Definition. Würdig behandeln heisst auch nicht schimpfen oder an ihm rum nörgeln. Ich meine, würde ich zu einem Freund auch nur einen Teil dessen sagen, was ich zu mir sage, wenn ich mich im Spiegel sehe? "Boah, diese Oberschenkel! Die sehen ja fürchterlich aus!" Kann sich das einer von euch vorstellen? Und wie lange wäre dieser Freund noch mein Freund, wenn ich ihm solche Sachen ins Gesicht sagen würde?

Grundbedürfnisse befriedigen heisst bei meinem Hund:
- Futter bereit stellen (und zwar soviel der Hund braucht, ich käme nie auf die Idee der Packungsanweisung nicht zu folgen und dem Hund weniger zu fressen geben, als angegeben).
- spazieren führen (frische Luft und Bewegung)
- mit ihm spielen (für Stimulanz sorgen,  sich mit dem Hund beschäftigen)
- sein Fell pflegen (er leckt sich ja auch manchmal selbst sauber, aber Malteser können sich selbst nicht kämen)

Daraus folgt für mich (bin ja nicht schlechter als mein Hund):
- das essen, was mein Körper braucht
- sich an der frischen Luft aufhalten (gerne auch bewegen)
- für genug Herausforderung im Leben sorgen, neue Projekte planen, spielen, viel Freude schaffen
- sich pflegen (sauber machen, bürsten, Peeling und Cremes etc.)

Machen Sie es Ihrem Körper bequem (S. 230)
Als ich das gelesen habe, da habe ich meine Intuition hoch gelobt. Egal wie toll etwas aussieht, wenn es zwickt oder drückt und andere unangenehme Gefühle bereitet - passt es nicht und wird nicht angezogen. Gnadenlos. Aber ich weiss noch genau, dass mit dem Beginn des intuitiven Essens mein Kleiderschrank angefangen hat zu wachsen bzw. sein Inhalt. Ich habe aufgehört auf die Schlankheit zu warten und habe da schon angefangen meine Garderobe mit schönen Sachen aufzufüllen.

Body-Check-Spiel (S. 231)
Oh, wie oft habe ich das früher gespielt. Mensch, die ist viel schlanker als ich und natürlich zieht sie alle Blicke auf sich. Dass das Gewicht nicht unbedingt was mit Ausstrahlung hat, habe ich erst später wahr nehmen können. Bei einer Party habe ich diesen Frühling Übergewichtige beobachtet. Es gab eindeutig welche, die sich mit ihrem Körper unwohl fühlen. Sei bewegen sich irgendwie gehemmt, heben die Augen kaum vom Boden ab. Dabei war eine junge Frau dabei, die war so apettitlich, so süß, so pummelig, einfach lecker. Und dann gibt es die, die sich so lieben, wie sie sind. Ich bin so wie ich bin und ich mag mich. Kennt ihr das? Und da waren Frauen dabei, die einiges "zuviel" hatten, aber die Männer, die würden für solche Frauen alles tun.

Ob ich es noch spiele? Selten. Wenn ich schlecht gelaunt bin oder ausgelaugt und müde. Ansonsten weiss ich nun: Es gibt schlanke unattraktive und pumelige süße. Ich sehe die Menschen und bin dankbar, wenn ich was Schönes sehe. Sie zeigen mir, wie man schön aussehen kann. Sie motivieren und inspirieren mich dazu.

Kein Kompromiss für einen besonderen Tag (S. 232)
Darauf bin ich noch Weihnachten 2014 rein gefallen, also erst letztes Jahr, als ich mich schon sehr intensiv mit intuitivem Essen beschäftigt habe. Ich habe einige Tage nur Saft getrunken und einige Kilo verloren, das Kleid hat aber kein bisschen besser gepasst als vorher. Fazit: Wozu die Quälerei? Wobei dieses Saftfasten eigentlich ganz gut vor dem Fest war, so habe ich meinem Körper eine Verschnaufpause vor dem grossen (Fr)Essen gegönnt.

Fat-Talk (S. 236)
Ich habe davon schon mal woanders gelesen und war erstaunt wie sehr uns das beeinflusst. Also wenn auch nur die Kollegen sich am Tisch nebenan über eine "dicke" Frau auslassen oder über "fettes" Essen lästern oder sich über Fettpölsterchen beschweren, dann bin ich eher dazu geneigt eine Diät zu machen. Was lernen wir daraus? Nicht hinhören, wenn es geht. Wenn Mut vorhanden ist, einschreiten. Und ansonsten einen grossen Bogen darum machen. Und schon gar nicht mitreden, auf gar keinen Fall.

Wunschgewicht im Kopf (S. 240)
Yeap, hab ich. Und dann lese ich aber: Wenn Sie dieses Gewicht zu der Zeit hatten, als Sie eine Diät gehalten haben, dann ist es wahrscheinlich nicht Ihr gesundes Normalgewicht. Ja, es ist wirklich schwer sich von der Illusion zu trennen, aber wie es weiter im Buch so schön heisst, kostet sie mich einen hohen Preis. Energie, Zeit, emotionale Investition. Oh ja, wenn ich das alles woanders rein stecke, da könnte schon was anderes raus kommen.

Für ihr Idealgewicht würden 30 Prozent der Frauen min. 1 Jahr ihres Lebens eintauschen (S. 242)
Was? Echt? 30 Prozent nur? Und ein ganzes Jahr? Bin echt erstaunt. Und doch war ich auch nicht anders. Wenn man überlegt, wie viel Zeit ich ins "Schlank-Werden" rein gesteckt habe. Das ist mehr als ein Jahr, sicher!


Freitag, 7. August 2015

Zitate und Auszüge aus dem Buch "Mein Ich-Gewicht"


Schuldgefühle beruhen auf der Vorstellung, dass Willenskraft darin besteht, einen einmal gefassten Vorsatz gegen konkurrierende Handlungsimpulse durchzusetzen, auch wenn es schwierig ist. (S. 23)

Selbstregulierende Willenskraft hat drei Vorteile:
- Sie vermindert Schuldgefühle
- Sie kommt ohne innere Instanzen wie Schweinehunde oder willensschwaches Fleisch aus
- Sie ermöglicht das Gefühl der Urheberschaft
Somit hat man ein klares Konzept davon, wie die eigenen Handlungen zustande kommen und kann planen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Handlungen mit den Wünschen zu koordinieren. (S.24)

Selbstregulierende Willenskraft ist es, wenn es mir gelingt, die Vielfalt meiner Handlungsimpulse so zu koordinieren, dass ich ohne Zwang (auf mich oder psychische Teile meiner selbst) in der Lage bin, die Handlung auszuführen, die ich mir vorgenommen habe. (S. 24)

Menschen mit selbstregulierender Willenskraft fühlen sich im Einklang mit sich selbst. Diese Art von Willenskraft hat was mit Treue zu sich selbst, mit Gefühl für den eigenen Kern und der Fähigkeit, authentisch und frei zu handeln. (S. 25)

Während der Verstand die abstrakte Bedeutung des Vorsatzes bearbeitet, sucht das adaptive Unbewusste nach konkreten Sinneserfahrungen, Erinnerungen und Assoziationen. (S. 40-41.)

Body-Image wird gedacht, es wird vom bewussten Verstand erzeugt.
Body-Schema wird gefühlt, es wird von adaptiven Unbewussten erzeugt. (S. 73)

Selbstaufmerksamkeit = Self-Awareness => Menschen können mental aus sich heraus treten und sich selbst zum Objekt der eigenenen Beobachtung machen. („Was wohl die anderen denken?“)
Achtsamkeit = mindfulness => Bei Achtsamkeitsübungen versucht man das Beobachten zu unterlassen. Aufmerksamkeit bleibt im eigenen Körper. (S. 78)

Man kann sich Ideale aussuchen, die erreichbar sind und man kann sich Ideale aussuchen, die schwer oder gar nicht erreichbar sind. Stichwort in der Psychologie „Anspruchsniveau“. (S. 84)

Ein Menschenmodell wurde zur Norm erhoben, wie es die Welt bis dahin nur in Hungerzeiten gesehen hat. Aussage von Renz, 2006 (S. 85)

Was ist ein geeignetes Ideal für den eigenen Körper? Es ist etwas, das mehr mit dem Körper-Selbst als mit dem Körper-Bild zu tun hat. Es wird eher gefühlt als gedacht. (S.90)

Waagen gehören in die Obst- und Gemüseabteilung von Lebensmittelläden und nicht in die Badezimmer von Menschen. (S. 90)

Zum Bild eines idealen Körpers aus dem Buch von Maja Storch (Mein Ich-Gewicht)

Das Problem ist nicht, dass unser Schönheitsideal derzeit das ist, was früher ein Zeichen von Hungernot war. Und auch nicht dass nur wenige Prozent der Bevölkerung diesem Ideal entsprechen.
Das Problem ist, dass es hierbei um Betrug geht. Das, was wir im Fernsehen oder in Zeitschriften sehen ist entweder mit Photoshop bearbeitet worden oder war bei einem plastischen Chirurgen. Das gibt es also so gar nicht.
Frei aus dem Buch "Mein Ich-Gewicht" von Maja Storch

Nein, mir geht es nicht darum die Medien zu verändern. Und ja, bei Porträts wurde auch schon früher gemogelt. ABER nicht so extrem wie heute. Und wie oft haben die Menschen ein Porträt gesehen? Und dann waren es immer die Reichen, die eins hatten. Die Mehrheit wusste: das ist getrickst und das ist so was von weit oben von mir, dass ich gar nicht dahin streben will.

Es geht mir viel mehr drum, dass man sich diesen Betrug von außen klar macht. Das da ist nicht echt und so sollte i
ch auch nicht in die Richtung hin streben. Die Bilder im Internet und in den Zeitschriften sehen und sich klar sein, das ist mit Photoshop aufgebessert. Das nimmt den Druck raus. Das verändert mein Soll-Bild von mir selbst.


Eine FB-Freundin schrieb daraufhin: 
Sobald der Mensch in seiner Selbstliebe ist, wird er sich nicht mehr im Aussen, sprich an Idolen, orientieren. Sich und somit seinen Körper annehmen. Nur wer in der Selbstliebe steht strahlt und leuchtet von Innen heraus - da hilft kein Photoshop etc. Lernen wir uns lieben und wir werden vom Leben geliebt!

Ja, das stimmt! Aber um in der Selbstliebe anzukommen, muss ich lernen den inneren Kritiker stumm zu schalten. Und der ist direkt mit diesen Idolen verbunden. Wenn ich weiss, das womit sich da mein Kritiker vergleicht, ist nicht echt, dann nehme ich ihn weniger ernst. Mit ihm auf einer Wellenlänge zu kommunizieren. Ja, du meinst gerade, dass ich schlanker sein könnte, aber ist dir klar, dass dein Körperbild nicht realisierbar ist?


Dieser Denkanstoss, der hat echt gesessen. Mir ist klar geworden: ich habe eine Richtlatte gesetzt, nachdem ich mich umgeschaut habe. Leider habe ich dabei in die falsche Richtung geschaut. Mich an etwas gerichtet, was nicht existiert. Und im wahrsten Sinne des Wortes, war ich auch ein sehr scharfer Richter zu mir selbst. Ich habe mir selbst immer wieder eine Gerichtsverhandlung veranstaltet und mir selbst Urteile aufgehängt. "Willensschwach und dick" Strafe: strenge Diät oder Begrenzungen im Essen und viel Sport, wirklich viel Sport. Und wenn das nicht eingehalten wird, dann gibt es Schuldgefühle und Scham. 


Ich berichte später noch mehr aus dem Buch. Das ist total spannend. Das rosa Buch bleibt erstmal liegen.  Ich werde zuerst die unbewussten Gründe der Selbstsabotage aufdecken.