Freitag, 7. August 2015

Zum Bild eines idealen Körpers aus dem Buch von Maja Storch (Mein Ich-Gewicht)

Das Problem ist nicht, dass unser Schönheitsideal derzeit das ist, was früher ein Zeichen von Hungernot war. Und auch nicht dass nur wenige Prozent der Bevölkerung diesem Ideal entsprechen.
Das Problem ist, dass es hierbei um Betrug geht. Das, was wir im Fernsehen oder in Zeitschriften sehen ist entweder mit Photoshop bearbeitet worden oder war bei einem plastischen Chirurgen. Das gibt es also so gar nicht.
Frei aus dem Buch "Mein Ich-Gewicht" von Maja Storch

Nein, mir geht es nicht darum die Medien zu verändern. Und ja, bei Porträts wurde auch schon früher gemogelt. ABER nicht so extrem wie heute. Und wie oft haben die Menschen ein Porträt gesehen? Und dann waren es immer die Reichen, die eins hatten. Die Mehrheit wusste: das ist getrickst und das ist so was von weit oben von mir, dass ich gar nicht dahin streben will.

Es geht mir viel mehr drum, dass man sich diesen Betrug von außen klar macht. Das da ist nicht echt und so sollte i
ch auch nicht in die Richtung hin streben. Die Bilder im Internet und in den Zeitschriften sehen und sich klar sein, das ist mit Photoshop aufgebessert. Das nimmt den Druck raus. Das verändert mein Soll-Bild von mir selbst.


Eine FB-Freundin schrieb daraufhin: 
Sobald der Mensch in seiner Selbstliebe ist, wird er sich nicht mehr im Aussen, sprich an Idolen, orientieren. Sich und somit seinen Körper annehmen. Nur wer in der Selbstliebe steht strahlt und leuchtet von Innen heraus - da hilft kein Photoshop etc. Lernen wir uns lieben und wir werden vom Leben geliebt!

Ja, das stimmt! Aber um in der Selbstliebe anzukommen, muss ich lernen den inneren Kritiker stumm zu schalten. Und der ist direkt mit diesen Idolen verbunden. Wenn ich weiss, das womit sich da mein Kritiker vergleicht, ist nicht echt, dann nehme ich ihn weniger ernst. Mit ihm auf einer Wellenlänge zu kommunizieren. Ja, du meinst gerade, dass ich schlanker sein könnte, aber ist dir klar, dass dein Körperbild nicht realisierbar ist?


Dieser Denkanstoss, der hat echt gesessen. Mir ist klar geworden: ich habe eine Richtlatte gesetzt, nachdem ich mich umgeschaut habe. Leider habe ich dabei in die falsche Richtung geschaut. Mich an etwas gerichtet, was nicht existiert. Und im wahrsten Sinne des Wortes, war ich auch ein sehr scharfer Richter zu mir selbst. Ich habe mir selbst immer wieder eine Gerichtsverhandlung veranstaltet und mir selbst Urteile aufgehängt. "Willensschwach und dick" Strafe: strenge Diät oder Begrenzungen im Essen und viel Sport, wirklich viel Sport. Und wenn das nicht eingehalten wird, dann gibt es Schuldgefühle und Scham. 


Ich berichte später noch mehr aus dem Buch. Das ist total spannend. Das rosa Buch bleibt erstmal liegen.  Ich werde zuerst die unbewussten Gründe der Selbstsabotage aufdecken.

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