Donnerstag, 30. April 2015

Kapitel 20: Schon wieder eine Liste.


Ich fühle mich so leicht und beschwingt. Mir geht es einfach gut. Ich bin gelassen und entspannt. Vor ungefähr vier Stunden habe ich mich zwar von der miesen Laune meiner Großen etwas anstecken lassen, aber der Waldspaziergang hat so gut getan, dass alles weg war, als wir wieder zu Hause waren. Die Damen wollten noch raus auf den Spielplatz und ich blieb zu Hause. Hab die Emails sortiert, Spülmaschine ausgeräumt, Wäsche aufgehängt. Dann wollte ich sie nach Hause holen und traf aber dort meine Cousine. So blieb ich auf dem Spielplatz noch eine halbe Stunde und habe ihr ganz stolz von meinem ersten Probedruck erzählt. Mein Traum vom Bücherherausgeben wird langsam wahr. Und auch das fühlt sich gut an.

Außerdem habe ich nun meine klare Linie gefunden. Ich weiß, was ich will und ich weiß, was ich tun kann, um dahin zu kommen. Alles hat seinen Sinn bekommen. Ich arbeite die Lektionen von "Fit ist sexy" durch, weil ich meine Ernährung auf intuitiv umstellen möchte. Ich schreibe, weil ich so Klarheit gewinne. Ich lese, weil ich danach relaxt bin. Ich esse, weil ich Hunger habe. Und dann ist da noch der Frühling. Dieses Aufwachen! Alles wird grün, alles zwitschert und lebt auf. Wundervoll. Voller Wunder.

Kapitel 20: Schon wieder eine Liste.

Mittwoch, 29. April 2015

Kapitel 19: Alles halb so schlimm


Frische Kokosnuss. Absolut lecker! Und fertig geschnitten kann man das auch noch kaufen. Genial. Und doch kam in mir die alte Denkweise hoch. "Aber paß auf, iss nicht so viel davon. Ist sehr fettig." Ja, bis zu 40 g Fett pro 100 g Nuss. Ist ja schließlich Nuss. Vormittags wollte ich Inlineskaten, aber die Bremse ist defekt und so blieb ich zu Hause und wir haben mit dem Mann gekuschelt. Er ist nach dem Essen in die Spätschicht und ich zu Fuß zur Bushaltestelle. Hat gut getan. Kein Stress, keine Panik, keine Hektik. Einfach nur mit den Hanteln schnell walken. Super! Ich klopfe mir mal auf die Schulter.

Kapitel 19: Alles halb so schlimm
Eine gute Portion Schokolade habe ich schon gebraucht, um mutig zum Termin zu gehen. Ich war positiv überrascht. Irgendwie habe ich mir diese Frau ganz anders vorgestellt, älter und schlanker. Ja, irgendwie dachte ich mir, wenn jemand Ernährungsberatung macht, dann muss er schlank sein. Aber erstens ist es keine Ernährungsberatung in dem Sinne und zweitens komme ich mit der jungen Frau super zurecht. Sie ist freundlich, nett, hört aufmerksam zu, stellt passende Fragen und hat die schönsten Locken, die ich je gesehen habe.

Dienstag, 28. April 2015

Kapitel 18: Etwas hat sich verändert


Wenn ich mir denke, dass ich nur noch drei Kapitel zum Veröffentlichen habe, so wird mir irgendwie ganz anders. Da heißt es wieder, ran ans Eingemachte. Aber wie hat Veit so schön gesagt: "Ich bin freudig erregt" statt "Ich habe Angst". Gut. Dann bin ich also freudig erregt, dass ich was finden werde. Was, weiß ich noch nicht, aber ein Teil von mir wird sich sicherlich dagegen wehren.

Mit der Ernährung geht es mir gut. Ich habe heute nicht zu viel gegessen, bin mit wenig zufrieden gewesen. Eine halbe Scheibe Brot mit Butter. Eine zweite? Nee, will ich nicht. Ich esse dann zwar einen Happen zwei Stunden später, aber dafür fühle ich mich leicht und fit im Kopf. Mittags hätte ich am liebsten eine Kartoffel-Cremesuppe. Aber mir fehlte die Kraft, wir waren Küche-Aussuchen. Zwei Stunden. Hatte dann eine Päckchen-Tomaten-Suppe und war von einer kleinen Portion wirklich satt.

Und Küche? Wir behalten unsere alte. 4.000 Euro für ein paar Schränke und ein paar Geräte? Die spinnen doch! Dafür kriegt man schon einen Kleinwagen. Sorry, wenn es eine aus Holz gewesen wäre, vielleicht, aber eine zusammen gepresste? Das Geld gebe ich dann lieber für was anderes aus. Für Urlaub z. B. oder eine Laserepilation. Da hat man länger was davon...

Kapitel 18: Etwas hat sich verändert

Montag, 27. April 2015

Kapitel 17: Wir tauchen tiefer in die Vergangenheit ein


Obwohl es heute richtig stressig zu ging, hab ich erstaunlicherweise ziemlich wenig gegessen. Ein Brot zum Frühstück, ein grüner Smoothie zum Brunch, ein gebackener Camembert zum Mittag und danach noch etwas Käsespätzle mit den Kindern, ein halber Apfel als Vesper und Grießbrei zum Abendessen. Abends dann noch zwei Kekse. Hey, das ist ja echt wenig. Leider nicht unbedingt intuitiv, eher schnell-schnell gegessen, aber ich habe in Stresssituation nicht übermäßig gegessen, das ist ein großer Fortschritt, finde ich!

Kapitel 17: Wir tauchen tiefer in die Vergangenheit ein
Oh, Katze, liebe Katze, wo bist du nur? Ich habe das Gefühl ich trete auf der Stelle, komme nicht voran. Bitte komm und hilf mir, bitte!
Meine Bitten blieben aber unbeantwortet. Die Katze schien verschwunden zu sein. Na gut, mir ist es inzwischen egal, ob ich für verrückt gehalten werde. So egal, dass ich in der Kuscheltierkiste meiner Töchter gewühlt habe und mir eine weiche Katze heraus geholt habe. Sie saß auf dem Tisch und ich kam mir etwas lächerlich vor.
- Ich brauche Hilfe. Ich möchte weiterkommen, - sagte ich leise.
Die Antwort kam wie aus der Kanone geschossen.
- Aber du kommst doch voran, - mir war, als ob es mein eigener Gedanke war, denn diesmal war ja keine echte Katze im Raum. Ich ließ mich auf den Dialog ein.

Sonntag, 26. April 2015

Intuitiv abnehmen - weitere Erkenntnisse aus dem Buch

Irgendwie bin ich nachlässig geworden. Drei Handlungen pro Tag? Fehlanzeige. Aber keine Schuldgefühle, bitte. Im Buch habe ich seit den Osterferien auch nicht weiter gelesen. Nun will ich zumindest die Lesezeichen abarbeiten.

Die Fähigkeit, das Essen beiseite zu schieben, was einem nicht gefällt (S. 197)
Oh, ja ich gehöre auch zu dem Club der leeren Teller. Mir fällt es teilweise schwer nicht aufzuessen. War bei so, als ich klein war. Brav aufessen. Und nun esse ich auch immer brav auf. Zumindest hab ich gelernt, kleine Portionen auf den Teller zu legen. Aber ich höre beim Essen nicht hin. Noch nicht. Da sehe ich eine neue Formulierung für mein Powerziel. Ich mache Pausen beim Essen, um fest zu stellen ob es mir wirklich schmeckt und wie satt ich bin.

Kapitel 16: Symptome und Ursachen


Ich hatte einen wundervollen Sonntag. In der Früh die Wohnung sauber gemacht, danach mit dem Mann gekuschelt, die Kinder waren draußen, Mittagessen gekocht, gegessen, kurz ausgeruht und zum Geo-Caching los gedüst. War schön in der Natur zu sein. Essen? Hm, geht so. Drei Kekse nach der Mittagspause, ein kleines Stück Käsekuchen nach dem Mittagessen - sonst brav. Und war es auch intuitiv? Leider nicht so. Ich habe einfach das gegessen, was da war. Ich habe mich zwar gefragt, was ich gerne hätte, aber ich hatte keine Antwort gefunden. Naja, morgen ist auch noch ein Tag. 
Kapitel 16: Symptome und Ursachen
Welche Vorteile bringt mir diese Krankheit? Genau diese Frage habe ich mir neulich gestellt. Zuerst müsste ich aber definieren, was meine Krankheit so ausmacht.
a) Ich esse teilweise mehr, als ich brauche, kann also nicht aufhören zu essen, obwohl ich satt bin.
b) Ich esse um mich meine Emotionen zu unterdrücken.
c) Ich esse um mich vor einer Aufgabe zu drücken, es hinaus zu zögern.
d) Ich esse manchmal nicht das, was ich wirklich brauchen würde. Bin immer noch im Diäten-Wahn oder im Zwang „Es muss vegan sein“. Wenn ich also am Abend Lust auf Fisch habe, dann neige ich dazu stattdessen einen Salat zu essen.
e) Ich habe sehr strenge Vorstellungen davon was gesund und was ungesund ist. Mich stört es also, wenn meine Kinder Pizza essen. Nur Pizza meine ich. Wenn Sie davor Gemüse gegessen haben, dann ist es in Ordnung.
f) Manchmal erbreche ich auch, wenn ich zu viel gegessen habe. Ich esse solange, bis mir schlecht wird. Bis ich so voll bin, dass ich Magenschmerzen habe. Dann erbreche ich meistens. Ich suche den Zustand des Heiligen Nichts. Das kann man wunderbar mit Essen erreichen. Ein sogenanntes Freßkomma. Ich denke nichts, ich fühle nichts, ich esse, ich kaue kaum, ich schlucke nur. Ich bin wie im Komma.
g) Manchmal erbreche ich, wenn ich zuviel gegessen habe oder meiner Ansicht nach das Falsche gegessen habe.
h) Fast hätte ich es vergessen: Ich esse, wenn ich müde bin. Am Abend. Wenn der Tag stressig war und ich völlig fertig bin, mir aber noch unbedingt vornehme dieses und jenes zu erledigen.
Und hier könnte ich nun all die Sachen aus dem vorherigen Kapitel aufführen. Negative Überzeugungen über sich und seinen Körper (niedriges Selbstwertgefühl also), Perfektionismus, Neigung zur Hektik, Missachtung der eigenen Bedürfnisse, Unfähigkeit fest zu stellen, was ich denn nun gerade fühle.

Samstag, 25. April 2015

Kapitel 14: Tag der Abrechnung


 Da hab ich mir vor kurzem Gedanken gemacht, was ich verändern müsste und lese heute das nächste Kapitel, dass ich vor mehr als einem halben geschrieben habe und sehe: Diese Frage habe ich mich  schon mal gestellt )))
Wie ging es mir mit der Ernährung? Ich hatte gestern aus Stress gegessen, um mich zu trösten und um meine Gefühle zum Schweigen zu bringen. Immerhin war es nur ein Hühnchenschenkel, dann war ich pappsatt. 

Und wisst ihr was? Ein Traum von mir ist in Erfüllung gegangen! Zum 1. Juni ziehen wir in eine Wohnung mit Garten! JUHU!
Außerdem hab ich einen weiteren Friedenspakt mit meinem Körper geschlossen. Ich habe viele Bikini-Fotos, von vorn, von hinten, von der Seite, alles Mögliche. Und ta-da, ich finde meinen Hintern doch tatsächlich attraktiv. Wenn ich ein Mann wäre, ich würde dem hinterher schauen und leise pfeifen *grins


Am nächsten Morgen packte mich eine unglaubliche Wut. Ich war wütend auf die Gesellschaft. Warum werden Mollige gemobt? Im Fernsehen und Film tauchen nur schlanke Schöhnheiten auf. Perfekt geschminkt und frisiert, wohl gemerkt. Wo sind diese normalen Frauen hin? Die auch ein Bäuchlein haben und deren Hüftumfang sich mehr als 10 cm vom Taillenumfang unterscheidet. Mutter Natur hat Frauen mit großer Hüfte geschaffen, damit sie gesunde Kinder zur Welt bringen. Was für eine kranke Gesellschaft ist das denn, in der eine junge, flachbrüstige, schlanke Frau ein Ideal darstellt? Die Frauen sollen am besten wie Teenager aussehen, habe ich das Gefühl.

Freitag, 24. April 2015

Was hat sich schon verändert?


Ich finde es sehr wichtig zwischendurch kurz Pause zu machen und einen Rückblick zu machen. Diese Punkte habe ich im Februar aufgeschrieben:
 
1. Nach einem Jahr bin ich noch kein "Intueater". Es dauert seine Zeit, aber es geht voran.

2. Frieden. Ich habe mit meinem Körper Frieden geschlossen. Ich kämpfe nicht gegen ihn. Ich fange an ihn zu lieben.

3. Frieden mit dem Essen.Ich sehe es nicht als Feind an. Ich genieße es. Und weißt du, wenn man genau das gefunden hat, was der Körper gebraucht hat, dann frisst man nicht Unmengen, man ist mit ganz wenig zufrieden. Nach ca. 1/2 Jahr hatte ich dieses Erlebnis. JUHU! Ich habe genau das gefunden, was ich jetzt gerade brauchte. Kartoffeln mit Tomaten und Öldressing. Simpel und doch hatte ich fast einen Orgasmus beim Essen.
 

Donnerstag, 23. April 2015

Sport + intuitives Essen und was muss ich verändern

Ich habe mir diesen Blog eigentlich angelegt, weil ich so eine Art Tagebuch führen wollte. Deshalb werde ich mir jetzt bewusst die Zeit nehmen und die Gedanken ein wenig in die verschiedenen Regale und Kisten sortieren.

Anfang des Monats habe ich ganz brav jeden Tag Sport gemacht. Echt jeden Tag. Yoga,  Ausdauer, Yoga, immer im Wechsel. Mitte des Monats habe ich mein Ziel leicht angepasst, etwas geändert. Anfangs habe ich gesagt: Ich wiege 75 kg dank intuitivem Essen. Da ich aber gemerkt habe, wie gross der Druck dieses Ziels ist und wie widersprüchlich es ist, habe ich gesagt: Ziel = intuitives Essen. Und sobald das geschah, tue ich mich schwer jeden Tag Sport zu treiben bzw. ich habe einfach damit aufgehört. Und hier kommt eine für mich gaaanz wichtige Erkenntnis:

Ich treibe Sport um mein Gewicht zu reduzieren. 

Egal wie viel Spass mir das bisher gemacht hat, sobald der Wunsch abzunehmen weg ist, hab ich keine Lust auf körperliche Betätigung. Im Buch von Tribole und Resh steht drin: Man sollte Sport machen, aber aus Freude. Und an dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich noch nicht so weit bin. Ohne Wertung. Es ist weder gut noch schlecht. Derzeit hab ich keine Lust auf Sport. Ich habe jahrelang mich zu etwas gezwungen, was ich nicht wollte. Nun wehrt sich mein Körper stärker oder vielleicht bin ich achtsamer geworden. Ich fühle diesen Widerstand in mir und will ihn nicht mehr überwinden. Mir bleibt nur die Hoffnung, dass sich das noch ändert.

Themenwechsel.

Heute hat Veit in der Lektion gesagt: Um dein Ziel zu erreichen, musst du dich verändern. Und da kam sofort die Frage hoch:

Wie muss ich sein, damit ich mich intuitiv ernähren kann?

Mal wieder weiss ich, was ich nicht will. Wie die meisten emotionalen Esser so sind, was für Eigenschaften für sie typisch sind.
1. Die Bedürfnisse der anderen vor seine eigenen stellen ( = Pleasing)
2. Alles muss perfekt sein ( = Perfektionswahn)
3. Sich selbst nicht hören und die Gefühle unterdrücken ( = Dissoziation)
4. Ich glaube ich bin nicht so viel wert ( = negative Überzeugungen von sich selbst)
Dieser Punkt ist so vielschichtig. Einerseits sind hier die verzehrten Selbstbilder und andererseits der damit zusammen hängende niedrige Selbstwert.
5. Ich habe soo viel zu tun, ich muss was machen ( = überflüssige Geschäftigkeit und Stress)

Aber ich weiss nicht, was ich will. Ich weiss, was ich nicht will, aber ich weiss, was ich nicht will. Kennt ihr das auch? Wie muss ich werden, um mein Ziel zu erreichen?

Meine Ideen bisher:

1. Respektvoll zu sich selbst
Mich selbst ehren, als wertvoll empfinden, mich selbst kennen und jeden Tag aufs Neue kennenlernen. Wo sind meine Stärken und wo sind die Schwächen? Sich selbst verwöhnen. Sich selbst lieben.

2. Meine Bedürfnisse ehren
Das hängt mit dem Punkt oben zusammen. Wenn ich mich selbst achte, dann sind meine Bedürfnisse wichtig. Wichtiger als die der anderen. Ich bin müde. ICH. Klar, habt ihr auch Wünsche, aber ich bin gerade müde. Ich habe ein Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung. Und dieses Bedürfnis ist wichtiger als euer. Fühlt sich noch etwas schräg an. Werde mich daran gewöhnen.

3. Bedachtvoll planen
Termine? Ja, gerne. Positiver Stress? Ja, gerne. Negativer Stress? Nein, danke. Negativer Stress entsteht, wenn ich mehr plane, als ich erledigen kann. Also nicht unbedingt weniger planen, aber eben bedachtvoll.

4. Unperfekt sein
Es ist wie es ist. Es muss nicht mal gut sein. Ich kann einfach nur Mutter sein. Nicht unbedingt gleich eine gute Mutter sein zu wollen. Einfach nur Mutter. Mal liebevoll, mal streng, mal hingebungsvoll, mal zurückgezogen. Und wenn ich mal was genascht habe, so geht davon die Welt auch nicht unter. Insgesamt esse ich doch gesund. Und überhaupt den Begriff "gesund" muss ich für mich neu definieren. Gesund ist das, was meinem Körper gerade gut tut.

5. Gefühlswelt zulassen
Sich erlauben zu fühlen. Das ist glaub ich der schwerste Punkt. Ich bin oft absolut gefühlskalt. Fühle nichts bzw. ich fühle schon was, aber es ist irgendwo ganz tief in mir. Ich müsste achtsamer werden. Öfter in mich hinein horchen. Was fühle ich gerade? Wie geht es mir gerade?


Kapitel 13: Eine Reise durch den Körper


Die Tage verstrichen und am Abend sah ich oft zurück. Ja, heute habe ich wieder einige kleine Schritte nach vorne getan. Und wenn es nicht so war, dann war es auch in Ordnung. Wenn mir bewusst wurde, dass ich hier in dieser Situation nun gerade anders handele, dann habe ich es mir auch klar gemacht. Nein, gelobt habe ich mich noch nicht, so weit bin ich noch nicht. 
 
Und wenn es noch nicht ging, dann wusste ich, dass ich zumindest es schon mal wahr nehme, dass es nicht unbedingt richtig ist. Es ist gerade nicht richtig diesen Keks zu knabbern. Ich habe gerade überhaupt keinen Hunger oder ich bin sogar schon sehr satt. Das war neu. Ich verstand, dass ich jetzt gerade esse, obwohl mein Körper es nicht braucht. Manchmal gelang es mir auch zu verstehen, was ich gerade wirklich brauche. Ruhe, Abgeschiedenheit oder umgekehrt etwas Abwechselung, damit mir nicht langweilig ist.

Mittwoch, 22. April 2015

Kapitel 12: Ich packe es an

Vorgestern hatte ich ein Erlebnis mit der Torte, hab ich schon geschrieben: lange gewünscht, gekauft und dann schmeckt es doch nicht. Gestern war es dann ein Schoko-Fudge-Eis. Mittags war es ziemlich warm und als ich die Kinder abgeholt habe, da haben die gesagt, die hätten gerne ein Eis. Wieso auch nicht? Schnell geholt und mit einer Decke im Park gemütlich gemacht. Und was passiert? Mein Eis schmeckt mir nicht. Könnt ihr euch so was vorstellen? Ein Eis schmeckt nicht. Hab ich noch nie erlebt. Es ist einfach zu süß und irgendwie zu cremig, nein, zu fettig. Als ob ich Sahne löffeln würde. So ein Löffelchen Sahne auf dem Kuchen ist schon lecker, aber pur und auch noch so süß und so viel? Hab es dann nach Hause gebracht und mir schöne Stunden mit den Damen in der Sonne gegönnt. 

Kapitel 12: Ich packe es an

Nach langem hin und her habe ich mich doch für ein Gespräch bei der Beratungsstelle für Essstörungen entschlossen. Leicht war es nicht, denn die Stelle heißt „Beratungsstelle für Suchterkrankungen“. Nun ja, wenn ich aber ehrlich bin, so bin ich süchtig nach Essen. Nur kann man hier nicht wie bei Drogen oder Alkohol einfach hergehen und es absetzen. Ich muss den richtigen Umgang damit finden. Also keine Kekse futtern, wenn ich aufgedreht bin. Stattdessen...

Montag, 20. April 2015

Intutitiv abnehmen: Weitere Erkenntnisse aus dem Buch.

Es hat eine Zeit gedauert, bis ich wieder Lust auf das Buch hatte. Es berührt mich einfach sehr stark. Ich sehe mich in den Beschreibungen, eins zu eins. Ich lese und denke mir: Oh, genau so handele ich auch. Oder: Oh, kann mein Tun solche Gründe haben, die hier beschrieben werden? Vor allem bin ich bei dem Part angekommen, wo ich fast auf jeder Seite ein Lesezeichen mache. Sehe ich Essen tatsächlich als den einzigen Freund an? Wahrheit tut manchmal dem Ego weh...

Ich glaube ich bin auf Seite 189 stehen geblieben. Da wir die Empfehlung vergeben, dass man zu unterschiedlichen Tageszeiten verschiedene Geschmacksrichtungen ausprobieren soll. Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Wenn es mir in der Früh nicht schmeckt, dann wird es wohl später auch nicht anders sein. Aber ist es wirklich auch so? Stimmt es tatsächlich? Habe es ich es auch nur ein einziges Mal ausprobiert? Schliesslich würden mir z. B. Brechbohnen in der Früh nicht schmecken. Mittags esse ich sehr gerne. Und am Abend hab ich keine Lust auf Müssli. Echt? Stimmt das wirklich? Sehe ich da wieder eine begrenzte Essensauswahl? Ich werde in den nächsten Tagen ausprobieren, testen, mutig etwas völlig Neues zu machen.

S. 193: Den Vorschlag, Pausen während des Essen zu machen, habe ich in mein Powerziel integriert. Wobei hier ganz neu für mich war: Ich mache diese Pause um zu sehen, ob es mir schmeckt und ob ich satt bin. Ich darf weiter essen, wenn ich möchte. Das war nämlich die Blockade. Ich habe oft ganz schnell gegessen, weil ich dem Feldwebel der Essenspolizei kurz entflohen war und Angst hatte, dass er ganz bald wieder kommt oder mich erwischt, um bei dem Bild zu bleiben. Also, schnell-schnell, zacki-zacki, rein damit. Ich habe oft gegessen, als ob ich das Essen gestohlen hätte.

Wollte mehr schreiben, aber es bahnt sich ein Umzug an, da ist etwas mehr los. Hatte heute eine äußerst angenehme Handlung, die mich meinem Ziel näher bringen soll: Torte essen. Ja, so geht das auch ))) Ich hatte mir jegliche Torten jahrelang verboten. Nun hatte ich eine ganze Woche richtige Sehnsucht nach einer Schoko-Sahne-Torte und habe meinem Wunsch nachgegeben. Und was kommt heraus? Sie schmeckt nicht. Die Schoko-Sahne ist schon lecker, aber mit dem Bisquit zusammen, naja, so la la. Nächstes Mal kaufe ich mir lieber eine Schoko-Sahne-Creme im Becher.


Kapitel 11: Was unterscheidet einen Essgestörten von einem normalen Menschen?


Diesmal vergingen keine Tage bis zum nächsten Treffen. Die Katze saß in der Früh einfach am Tisch und guckte mich erwartungsvoll an. Ich goss ihr eine kleine Schüssel Milch ein, sie schleckte sie aus und sah mich zufrieden an
- Wie geht es dir? - fragte sie mich freundlich.
- Ich weiß nicht. Glaube, gut. Sicher bin ich mir nicht.
- Wieso?
- Ich habe zugenommen.
- Hast du dich etwa gewogen? - fragte sie streng.
- Nein, aber meine Hosen sitzen noch straffer und mein Bauch ist runder geworden.

Sonntag, 19. April 2015

Kapitel 10: Eine neue Liste


Ich habe mir das Kapitel durch gelesen und war erstaunt: ich bin meinem Ziel sehr nah. Was ich damals wollte, habe ich heute zu gefüllten 80 Prozent hingekriegt. Wow, das macht mich echt stolz.

Am nächsten Tag war ich zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, aber die Migräne war weg. Ich konnte mich wieder bewegen und war in meiner Freiheit nicht eingeschränkt. Packen wir es an.

Mein Power-Ziel

Heute möchte ich mit euch gerne mein Powerziel teilen. Wer "schlechte" Formulierungen sieht oder Verbesserungsvorschläge hat, bitte-bitte melden! Aber auch positives Feedback freut mich natürlich.

Am 26. August 2015 bin ich ein intuitiver Esser.
Bevor ich esse, frage ich mich, ob ich wirklich Hunger habe. Wenn es nur Appetit ist, dann frage ich mich, welches Bedürfnis ich gerade habe und stille es mit Freude.
Bei echtem Hunger freue ich mich, denn nun darf ich mich verwöhnen.
Ich frage mich, welches Essen ich gerade brauche (flüssig, fest, warm, kalt, süß, salzig etc.) und esse nur dieses Essen.
Ich mache Pausen beim Essen und frage mich, ob es mir schmeckt und ob ich zufrieden bin.
Ich esse langsam, achtsam und genieße jeden Bissen.
Ich spüre meine Sättigung und esse nur so viel, wie es mir gut tut, d. h. bis ich angenehm satt bin.

Samstag, 18. April 2015

Kapitel 9: Ja, ich gestehe...


Gestern habe ich verstanden, dass mein Normalgewicht zwischen 77 und 79 schwankt. Egal was die WHO oder die Mode-Branche dazu sagen. Deshalb sind alle Abnehm-Versuche gescheitert. Hier das nächste Kapitel aus dem halbfertigen Buch.

Nach dem Urlaub war zu Hause erst einmal viel los. Auspacken, Wäsche waschen, einkaufen, der Kühlschrank war ja leer. Mensch, hat es mir viel Freude bereitet wieder selbst einzukaufen und zu kochen. Ja, das tut gut. Ob es daran liegt, das ich das Gefühl hatte die Kontrolle wieder zu haben, was ich esse oder das es einfach schön ist für die anderen zu sorgen, kann ich nicht sagen. Lassen wir es einfach.
Der Alltag hatte mich bald wieder und ich fand mich mal wieder voll im Kampf. Es war wieder die Versuchung eine Diätwoche einzulegen. Ich fühlte mich in meinem Körper einfach nicht wohl, fühlte mich wieder zu dick und die frischen Fettpolster störten mich. Die grünen Smoothies habe ich noch ein paar Tage gemacht, dann verging mir die Lust. Sie schmeckten irgendwie nicht mehr und wirklich satt wurde ich davon auch nicht.

Donnerstag, 16. April 2015

Kapitel 8: Eine Woche in den Bergen

Ich komme irgendwie zu gar nicht viel, ich sag extra nicht "zu gar nichts". Es gibt also keine Beobachtungen aus dem Alltag, sondern "nur" ein neues Kapitel aus dem alten Buch. Ich möchte alle Kapitel hierher übertragen, dann kann ich weiter machen und das Buch endlich fertig schreiben. 

Und dann, dann waren wir weg. Eine ganze Woche in den Bergen. Wandern, Natur erkunden, frische Luft tanken, die Füße in den eiskalten Gebirgsbächen baden und die majestätische Ruhe genießen. Dieses geniale Gefühl, wenn man einen Gipfel erklommen hat und von oben auf die Welt blickt. Dieses Erstaunen, wenn die Wolken vom Tal nach oben auf den Berg ziehen. Dieses unendliche Bewundern der letzten Sonnenstrahlen. Hach, es war einfach wunderbar.
Wenn da nicht das Thema mit dem Essen wäre. Meine Orthorexie, also mein krankhaftes Verlangen sich gesund zu ernähren, hat mir sehr zu schaffen gemacht. In der Früh bin ich es gewohnt (oder ich habe es mir angewöhnt, weil es gesund sein soll) Obst zu essen. Keine Brötchen, Croissants oder Cornflakes. Da steht aber auf einmal die ganze Vielfalt. Nutella, Konfitüren aller Sorten, diese winzigen Päckchen Butter. Und Käse.

Mittwoch, 15. April 2015

Kapitel 7: Die letzten drei Punkte


Meine Liste. Erstaunlich wie viel Kraft mir früher die Abnehmversuche genommen haben und wie viel Kraft ich nun aus den archäologischen Ausgrabungen in meiner Persönlichkeit schöpfe. Ja, ich finde es nun richtig spannend. Und ich arbeite an den Punkten, nicht weil ich muss. Ich mache es, weil ich ein Selbstwertgefühl entwickle. Ich bin es wert, dass ich mir Zeit nehme für mich. Seit dem letzten Gespräch mit der Katze fiel es mir gar nicht mehr schwer sich Auszeiten zu gönnen. Bin ich müde? Ja, dann lege ich mich hin. Punkt und es gibt keine Diskussion.
Klar war das nicht immer möglich und natürlich war ich manchmal immer noch ziemlich geschafft. Aber ich entschied mich gegen das Schwarz-Weiß-Denken. Es gab nicht mehr so oft „NIE“ in meiner Ausdrucksweise und „IMMER“ verschwand auch so langsam. Ich habe ein Recht auf Fehltritte und Fehlentscheidungen. Es ist okay, wenn ich mal einen Keks esse. Da mache ich mir deshalb keine Schuldgefühle. Wozu auch? Was bringt mir das? Wenn ich diesen Keks gegessen habe, dann habe ich das ja getan um mich zu beruhigen. Solange ich keine anderen Strategien habe, muss ich meinem Körper dankbar sein, dass er versucht Stress so abzubauen. Nicht die ideale Lösung, nicht die beste, aber immerhin, eine Lösung. Ich suche nach den Alternativen, das ist das Wichtigste.

Montag, 13. April 2015

Kapitel 6: Viele kleine Schritte nach vorne



Die Zeit verging, es verstrichen wieder Tage und Wochen. Nichts änderte sich. Ich fühlte mich haltlos und verloren. Ich wollte so lange schon abnehmen und nun habe ich verstanden, dass es überhaupt nicht mein Ziel war. Wenn ich 150 kg wiegen würde und nach zehn Stufen hoch außer Puste wäre, ja dann hätte ich wahrscheinlich wirklich eine Motivation zum Abnehmen. Und so? Ich hatte fest gestellt, dass ich mehr Gründe zum NICHT-Abnehmen hatte, als zum Abnehmen. Und auch diese Liste habe ich nur bis zur Hälfte geknackt. Je mehr ich mir das überlegte, desto weniger verstand ich, warum mich dieses Thema beschäftigte.
Ich sehnte mich nach meiner weisen Katze. Ich ging extra auf den Balkon mit einer Tasse Tee, las am Fenster in der Hoffnung, dass sie auftaucht. Sogar durch den Park bin ich öfter durch, um zu gucken, ob sie da ist. Nein, sie blieb aus. Ich sehnte mich nach Antworten, nach Klarheit, war verwirrt und hatte das Gefühl irgendwie neben mir zu stehen. Ich war da, aber meine Gedanken kreisten um dasselbe Thema.
So ging es mir auch heute. Ich muss raus, dachte ich mir und ging in den Park. Ja, mit einem Schimmer Hoffnung, ich gebe es zu.

Sonntag, 12. April 2015

Es hat sich so viel verändert...


Habe soeben das fünfte Kapitel aus dem Buch veröffentlicht und habe beim Durchlesen ganz schön gestaunt. Die Gründe, die ich damals hatte und kursiv die Überlegungen heute, fast ein Jahr später. 

Warum will ich abnehmen?

Kapitel 5: Allein im Kampf



Ja, so fühlte ich mich. Allein gelassen mit all dem, was ich auf meiner letzten archäologischen Reise zu mir selbst aus gebuddelt habe. Ich wusste nun, dass die Geschichte mit dem Abnehmen nicht so einfach ist. Dreimal die Woche ins Fitness-Studio und brav auf die Ernährung achten. Nee, das klappt bei mir nicht. Je mehr ich meinem Körper entreiße, desto mehr hält er sich an den restlichen Kilos fest. Und das ist ja auch gut so. Sackgasse. Einerseits will ich schlank sein, andererseits habe ich zehn Gründe, warum ich das nicht will. Will ich denn überhaupt schlank sein? Oder ist es vielleicht die Gesellschaft, die mich dahin schiebt? Das könnte durchaus sein. Würde ich wirklich leiden, wenn alle um mich so kräftig wären? Wenn dünne Oberschenkel versteckt werden müssten, wenn pummelige Knie „IN“ wären?

Samstag, 11. April 2015

Kapitel 4: Bei den drei Kirschbäumen



Ich habe gar nicht gewusst, dass wir im Park diesen Ort haben. Wenn die Kirschen im Frühling blühen, ja, dann sieht man sie. Aber dass sie so im Dreieck angeordnet sind, das ist mir noch nie aufgefallen. Und diese Bank erst. Mensch, die sieht man gar nicht. Mitten im Park und doch so ganz für sich alleine. Meine graue Katze saß schon da und sah in die Ferne.
- Hallo, - sagte ich und streichelte sie zur Begrüßung.
- Ich habe dir rohen Schinken mitgebracht. Ich wusste nicht, was du gerne magst, - fügte ich noch hinzu.
- Wäre nicht nötig gewesen, - antwortete sie, aß aber die hauchfeinen Scheiben auf.
- Was machen wir heute? - frage ich.
- Wie immer, reden, - schnurrte sie.

Intuitiv abnehmen Seiten 186-218


Der Schwager hat uns gestern nach Würzburg mitgenommen, von dort aus geht es heute nach Hause. So hat mein Gatte seine Verwandten dort besuchen können und wir haben statt achteinhalb nur noch viereinhalb Stunden Zugfahrt. Die zweieinhalb Stunden Autofahrt habe ich mit Lesen verbracht. Zum Schluss habe ich aber das Hörbuch für die Kinder so spannend gefunden, dass ich das Buch zur Seite gelegt und gelauscht habe.

Zuerst jedoch ein kleiner Rückblick. Wie ging es mir mit dem Essen? Ich habe immer noch den Tisch etwas zu voll verlassen, doch es war kein „Ich fühle mich so, als ob ich platzen könnte“, sondern „Oh, das war wohl etwas zu viel“. Ich probierte Fleisch. Öffentlich könnte man sagen. Ich habe mich ja bisher als Veganerin geoutet. Nein, es schmeckt nicht. Die Würze, die schmeckt mir schon, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es etwas totes ist, das ich da esse. Und diesen leicht fauligen Nachgeschmack, den wurde ich auch nicht so schnell los. Ich muss mir mal überlegen, wie ich das Problem lösen könnte, dass ich etwas will und wir sind zu Besuch. Zu Hause kann ich es mir zubereiten oder kaufen und hier? Ich weiß nicht, wird die Gastgeberin vielleicht beleidigt reagieren, weil ich was ganz anderes haben will? Mal wieder stehen die Bedürfnisse der anderen im Vordergrund...

Freitag, 10. April 2015

Kapitel 3: Liste, meine liebe Liste


Es vergingen wieder Tage. Ich war mal gestresst mal entspannt, aber immer wieder dachte ich an die Katze und hoffte insgeheim auf ein Wiedersehen. Sie bleib aber weg. Na, dann mach ich das eben alleine, dachte ich mir trotzig. Wirst schon sehen, dass ich das auch selbst schaffen kann.
Was hatten wir denn da noch außer „Bitte lasst mir mein Problem, sonst hab ich nichts, was mein Leben füllt.“, was war da noch? Wobei nein, stopp, da ist noch was. Das hört sich ja nach einem Hilfeschrei an. Ich habe sonst nichts! Aber das stimmt ja nicht. Ich habe noch so viel in meinem Leben. Ich muss die Aufmerksamkeit auf andere Sachen lenken. Ja, so fühlt es sich gut an. Dann brauch ich das Problem auch nicht.
Warum habe ich Angst davor, dass mich Männer attraktiv finden? Warum glaube ich, dass alle Männer mich verletzen wollen? Aus Erfahrung. Aber ist Erfahrung nicht erlebtes Denken? Ich denke: Alle Männer sind Schweine und ziehe mir eben nur solche an. Das klingt logisch. Warum also wurde ich als Erwachsene verletzt? Weil ich als Kind diese Erfahrung schon gemacht habe. Dieser eine Junge ist ja nur ein Beispiel von vielen.

Intuitiv abnehmen - fast bei der Hälfte

Schon erstaunlich, was es mit einem macht, wenn man sich zu etwas zwingen möchte. Ich hatte einige Tage als Handlung "20 Seiten im Buch weiter lesen" und mir fehlte dann die Lust. Es war zur Routine geworden. Dann schrieb ich andere Handlungen auf und auf einmal greife ich selbst zum Buch. Bin inzwischen bei Seite 185 und teile gerne meine Entdeckungen mit euch.

Aber davor ein ganz kurzer Bericht vom gestrigen Restaurant-Besuch. Vor zehn Jahren haben wir geheiratet, das haben wir mit der ganzen Familie (also zu neunt) beim Griechen gefeiert. Das Essen war irgendwie nicht so ganz das, was ich mir vorgestellt habe, lecker, aber unter Vorspeisenteller habe ich mir gefüllte Weinblätter, eingelegte Zuchini und Auberginen, Oliven usw. vorgestellt. Die fritierten Zuchini und Aubergnen waren auch okay, aber ich war unzufrieden und bestellte mir noch Ofenkartoffeln. Wieder daneben. Salzkartoffeln mit scharfem Käsesalat überbacken. Und dann sehe ich: Baklavas. Hm, wird wohl so was wie Pahlava beim Türken sein. Hab es mir zum Mitnehmen eingepackt und als wir nach dem Essen eine Runde spazieren waren, habe ich ein kleines Stück abgebissen. Göttlich! Der Kellner, dem ich gesagt habe, ich hätte es noch nie probiert, hat mich mit großen Augen angeschaut. Ich war 15 Jahre auf Diät, habe ich ihm erklärt.

Donnerstag, 9. April 2015

Kapitel 2: Die Reise ins Ich geht weiter


Am nächsten Tag nach dem Gespräch mit der Katze hatte ich viel zu tun. Am Tag darauf ging es auch ziemlich holprig zu. Und so vergaß ich meine Liste. Es vergingen Tage, dann Wochen. Es kamen wieder Freßanfälle und manchmal folgten ihnen auch Brechattacken. Ich lebte also, so wie ich immer davor schon gelebt hatte: sehr turbulent. Mal himmelhochjauchzend mal zu Tode betrübt.
Bis eines Tages die Katze wieder auftauchte. Es war ein Sonntag. Der schlimmste Tag der Woche. Neben Samstag natürlich. Während der Woche hab ich Vormittag meine Ruhe, meine Zeit für mich, keiner will was von mir, kann tun und lassen, worauf ich Lust habe. Da ich freiberuflich bin, funktioniert das Geldverdienen auch so ganz nebenbei. Zurück zum Sonntag. Ich fühle mich völlig durcheinander, nach dem Frühstück fahren die Kinder nirgendwohin, der Mann ist auch zu Hause. Ich habe das Gefühl, ich muss mich mit denen beschäftigen, muss sie irgendwie unterhalten oder ihnen was Gutes tun. Und sie spiegeln mich wunderbar. Sie kommen ständig und wollen was von mir. Spätestes nach dem Mittagessen bin ich völlig fertig.

Mittwoch, 8. April 2015

Es fühlt sich toll an!

Wow! Ich kann es kaum glauben! Als ich es verstanden hatte, da hatte ich so ein ganz angenehmes Kribbeln am ganzen Körper, wie ein Schauer. Ich saß in einem Lokal und hatte gerade ein leckeres Mittagessen. Da dachte ich mir: es ist mir gelungen. Ja, genau so wie ich es mir ein paar Tage davor visualisiert habe! Ich kann mich auf meinen Körper verlassen, ich vertraue ihm und nehme das von der Speisekarte, was mein Körper gerade braucht. Ich hatte Lust auf Käse und da sah ich als erstes auf dem Aushang: Gebackener Camembert. JA! Genau das richtige. Mein Verstand setzte hinzu: Aber du isst noch einen Salat dazu. Ich entschloss mich dieser Stimme sanft zu wieder setzen, denn auf einmal sah ich im Lokal gegenüber Pommes. Oh ja, die will ich noch mehr als Käse. Oder? Na gut, ich hab ja schon bestellt. Wenn es mir nicht schmeckt, werde ich rüber gehen und mir eine Portion Pommes holen.

Dienstag, 7. April 2015

Kapitel 1 aus dem angefangenen Buch


Kapitel 1: Ich lerne jemanden neu kennen
Es war ein Tag wie jeder andere, die Kinder in der Schule, ich habe den Vormittag noch Einiges zu erledigen und mal wieder fand ich keine Zeit mich hinzusetzen und einfach normal zu essen. Ich lief durch die Wohnung, machte dies und das und so merkte ich nicht, dass ich langsam hungrig werde. Die Alarmlampe leuchtete erst auf, als ich ein unglaublichen Kohldampf hatte. Ja, einen Bärenhunger. Ich ging in die Küche, aß davon ein Stückchen und hiervon einen Happen und hatte am Ende doch ein Völlegefühl im Bauch.
Am liebsten hätte ich mich hingelegt, aber mit vollem Magen? Nee, da kommt ja das ganze Essen hoch. Und erbrechen sollte ich doch nicht. Das ist nicht gesund und so. Ich machte mir einen Kamillentee, sah auf die Uhr und wusste, dass ich noch eine gute halbe Stunde hab, bis ich die Kinder abholen muss. Auf dem Balkon, auf meinen Sitzsack, da ließ ich mich hin plumpsen. Ich sippte an dem Tee und das Gedankenkarusell raste wieder vor mir. „Du hast wieder zu viel gegessen. Du wirst immer übergewichtig bleiben. Du hast ja Null Willenskraft...“ So und ähnlich drehte es sich in meinem Kopf.
Plötzlich sprang eine graue Katze auf den Balkonsims und sah mich neugierig an. Keine Scheu, keine Angst, völlig frei und authentisch kam sie näher und schnurrte laut.

Sonntag, 5. April 2015

Beobachten, erkennen, verändern, stabilisieren

Dieser Spruch hilft mir sehr, da ich erkannt habe, dass ich kaum erkenne. Ich beobachte und versuche es sofort zu verändern ODER ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich es nicht verändern kann.

Aber ich lerne zu erkennen, inne zu halten und sich nach den Hintergründen zu fragen. So z. B. gestern waren wir bei meiner Schwägerin essen und ich habe mich überessen. Warum ist mir das passiert? Viele Gründe. Als wir dort nach einem langen Spaziergang durch ein Freilichtmuseum, hatte ich Lust auf einen Vanille-Pudding. Aber ich habe mich nicht getraut, es auszusprechen. Wenn ich gefragt hätte, wäre evtl. alles etwas anders verlaufen. Ich habe also beim Abendessen dann nicht das gegessen, was ich wirklich wollte und da esse ich immer etwas mehr.

Donnerstag, 2. April 2015

Emotionales Essen

Heute bin ich wieder voll in die "ich bin sauer, daher esse ich" Falle getappt. Emotionales Essen vom Feinsten. Tröstend empfinde ich, dass es mir zumindest absolut bewusst war. Ich habe mir eine Kugel Schokoeis gegönnt. Ich wusste, ich esse jetzt, weil wütend bin und mit meinen Gefühlen gerade anders nicht fertig werde.

Für die Zukunft, was könnte ich da sonst noch tun?

Mittwoch, 1. April 2015

Ich habe Angst vor dem Hunger

Genau diese Erkenntnis habe ich heute gewonnen. Es war so um 11 und ich ertappte mich neben dem Kühlschrank mit einem Keks im Mund, wollte noch Milch dazu holen. Ich hatte leichten Hunger und bin automatisch in die Küche. Ich habe Angst vor dem grossen Hunger. Echt wahr. Daher dimme ich den mit Snacks und kann dann aber gar nicht heraus finden, was mein Körper wirklich braucht.