Sonntag, 4. Oktober 2015

Vegan und intuitiv essen?

Bei Facebook hat eine Freundin den Link zum Film "Earthlings 2.0" geteilt und ich die erste halbe Stunde habe ich mir auf drei Teile aufteilen müssen, so grausam ist es. So viel Wut steigt in mir auf, so viel Trauer und Schuld.

Wenn ich Fleisch esse, dann bin ich für dieses Massaker mitverantwortlich, weil ich es ja mit meinem Geld unterstütze.

Wenn ich Butter statt Butterersatz hernehme oder wenn ich (Butter-)Milch trinke, dann wird es weiterhin Kühe geben, die ausgebeutet werden. Eine normale Kuh lebt 20 Jahre, eine Milchkuh dagegen nur vier Jahre. Sogar Bio-Kühe leben nur fünf Jahre. Dabei schmeckt Soja-Milch doch auch gut und im Gebäck merkt man es eh gar nicht.

Wenn ich Eier aus Bodenhaltung verwende, dann verdränge ich den Gedanken an die Haltung. Und selbst bei Bio-Eiern habe ich so ein mulmiges Gefühl.

Bin ich nicht vegan, weil es mir nicht schmeckt oder weil es einfach bequem ist? Warum habe ich kein Sojamehl mehr im Haus? Warum kaufe ich keinen Seidentofu mehr? Ja, es ist mit Arbeit verbunden, mal alle Soja-Reis-Drinks auszuprobieren, aber das ist dann auch einmal passiert und dann ist es wieder bequem.

Mein Motto ist: Ich esse für mich. Das bedeutet auch bewusstes und achtsames Essen. Wie kann ich aber bewusst genießen, wenn ich weiß, wie viel Qual damit verbunden ist?

Nachdenklich gestimmt gehe ich in den Sonntag hinein.

3 Kommentare:

  1. Ich finde dieses Thema ist sehr sensibel. Ich merke einfach, dass ich nie auf Milch, Eier und vor allem Käse verzichten könnte.Ich esse es einfach zu gern. Zumal der Körper diese auch braucht (ist meine Meinung). Ich finde es aber wichtig dabei auf die Qualität zu achten. Dann gebe ich lieber ein paar Euros mehr aus und kaufe meine Eier, Fleisch und Milch nur beim Bauern nebenan...allerdings kann man das von jemandem mit recht wenig Geld nicht verlangen. Zumal vegane Produkte auch nicht gerade kostengünstig sind (sicherlich bei manch einem auch ein wichtiger Punkt). Und, was ich eigentlich am wenigsten verstehe, sind die Tofuwürstchen, vegane Wurst usw. die es überall zu kaufen gibt. warum zur Hölle brauche ich das, wenn ich bewusst auf solche Dinge verzichte möchte? damit der Entzug nicht so groß ist und ich das Gefühl habe ich esse doch eine Wurst? Das ist so eine Sache, die ich nicht verstehe. Ganz oft wird vegan auch mit extrem gesund verglichen. Das kann ich auch nicht unterschreiben, wenn ich schaue wie einseitig die Ernährung teilweise gehalten wird und was in veganen Podukten an Zusatz und Konservierungsstoffen verpackt ist...das kann definitiv nicht gesund bzw. gesünder sein! :)

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    1. Liebe Mirjam,

      für mich gibt es mehrere Gründe für Veganismus.
      1. Ich war noch nie scharf auf Fleisch und Fleischprodukte. Also scheint mein Körper es nicht wirklich zu brauchen.
      2. Wenn ich kein Fleisch und keine tierischen Produkte esse, verschwinden ganz viele Symptome. Keine Kopfschmerzen, reine Haut, keine Müdigkeit, sehr munter und voller Energie, keine Gefühlsschwankungen, kein Mundgeruch.
      3. Fleischverzehr löst in meinem Körper Adrenalin frei, was zu aggressivem Verhalten führt. Eigentlich ganz verständlich, denn Jäger brauchen das Adrenalin für die Jagd.
      4. Mein Körper war dehnbarer als jetzt. Und fiter.
      5. Weniger Schlaf und doch super ausgeruht.

      ABER solange ich esse nicht nur um meinen Körper zu ernähren, ist das alles nicht wichtig. Wenn ich esse, weil ich mich trösten möchte oder weil meine Gewohnheit stärker ist, dann ist verganes Dasein für mich unmöglich.

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  2. Das ist ja auch ok! Ich brauche Fleisch auch nicht wirklich..esse rein intuitiv kaum Fleisch, aber Eier, Käse, Milch brauche ich schon.

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