Montag, 17. August 2015

Kapitel 13 aus "Intuitiv abnehmen" von Resch und Tribole

Ich habe mir die Notizen raus geschrieben und brav weiter gelesen. Heute habe ich gesehen, dass da noch was in den Entwürfen liegt. Na, dann wollen wir mal schauen, was mir so in diesem Kapitel ins Auge gesprungen ist. 
 
Wenn Sie ein Sportprogramm gleichzeitig mit einer Diät beginnen, ist Ihre Energiezufuhr wahrscheinlich zu niedrig für körperliche Leistung. Ohne genügend Energie ist Sport nicht belebend und macht keinen Spaß, wird zur Pflicht und puren Plackerei. (S. 244)
Oh, ja, das tut gut das zu lesen! Warum hat mir das bisher kein Fitness-Trainer gesagt? Ich habe meinen Körper unterernährt und dann noch Sport gemacht. Weil ich eben gemeint habe: Anders nimmst du nicht ab. Ich habe ein für alle Mal eingebläut bekommen: Man muss mehr verbrauchen, als man zu sich nimmt, damit die Pfunde purzeln. Eigentlich hätte ich dann von meinem normalen Bedarf ausgehen müssen, aber ich hatte diese doofe Faustregel im Kopf: 10 Tage lang 1000 kcal weniger  = 1 kg weniger. Es mzussten 1000 weniger sein. 1000! Was habe ich mir für Drück gemacht...

Bei einem Defizit an Kohlenhydraten wird der Körper bei Belastung das Eiweiß der Muskeln abbauen. (S. 244)
Na, wunderbar. Da strampelt man sich Muskeln am Po und hat dafür weniger Muskeln an einer anderen Stelle. Das ist ja so, wie wenn ich eine Burg aus Bausteinen baue und um oben ein Steinchen hin zu legen, unten eins raus ziehe. Das stürzt doch ab! Genauso wie mein ganzes System. Wenn ich zu wenig esse und trainiere, da streikt mein Körper irgendwann gerechterweise. Und ich habe das als Willensschwäche angesehen.

Sich Vorwürfe zu machen, dass man keinen Sport während einer Diät gemacht hat, ist als würde man sich schuldig fühlen, weil man ein Auto mit leerem Tank nicht fahren kann. (S. 246)
Wie oft habe ich meinen Körper schlimmer als mein Auto behandelt? Wie oft? Tausend Mal? Hundert Tausend? Ich habe nicht mit gezählt. Aber ich weiß eins: Wenn ich in den Tank Wasser statt Benzin rein tue, dann fährt das Auto nicht. Und mein Körper? Er sagt: Gib mir Eiweiß. Und ich stopfe ihm Salat rein. Er macht aber trotzdem weiter. Wie klug ist das denn? Wie ausgeklügelt und göttlich? Kennt ihr eine andere Maschine, die das kann? Einen Mixer, der ohne Strom läuft? Oder einen Holzfen, der von Luft heiss wird? Und dann, ja dann fühlen wir uns auch noch schuldig. Wie krank ist das denn? Ich tanke nicht, Auto fährt halbwegs gut und ich mache mich zur Schnecke, dass es nur halbwegs läuft.

Sich darauf konzentrieren, wie sich Bewegung anfühlt, anstatt zu rechnen, wie viel man verbrannt hat. (S. 247)Oder wie gut diese eine Übugn diesen einen Muskel aufbaut. Habe ich im Fitness-Studio jemals in meinen Körper rein gefühlt? Habe ich mir überlegt, ob es gut für ihn ist? Und als ich dann mal die Entdeckung gemacht habe, dass man mit meditativer Musik anders trainiert als mit lauten Hits (Boom-Boom, Herz schlägt schneller, der Puls rast, auf geht's!), da hat dann die Trainerin gesagt: So ein Training bringt nix. Bringt wem nix, frage ich mich nun. 

Die Gründe für Sport auf S. 250 liessen mich absolut kalt. Mein einziger Grund sollte sein: Mir tut es gut und mein Körper wird geformt. Ich selbst könnte so viele Gründe aufführen, dass einem schlecht wird. Ich möchte aber keine fremden Gründe mehr. Ich möchte nicht wissen, dass man mit weniger Gewicht die Gelenke schont. Ich möchte es fühlen, wahr nehmen, es selbst erleben. Und dann lese ich bei Maja Storch, dass auch nur so eine echte Intuition entsteht.

„Lohnt-sich-nicht“-Falle (S. 250)
Wenigstens eine Stunde, darunter zählt es nicht. Oh, wie gut kenne ich das! Dabei ist die Rechnung im Buch ganz logisch. Wenn ich jeden Tag auch nur 10 Minuten mehr gehe, dann sind es pro Woche schon mal eine Stunde (wenn ich am Wochenende keine Lust habe))). Eine Stunde in der Woche bedeutet vier Stunden im Monat. Im Jahr hätten wir dann 48 Stunden mehr Bewegung. Es summiert sich einfach. Und dass man dabei unbedingt schwitzen soll, ja das habe ich wieder von einem Arzt, den ich gefragt habe, wie man am besten abnimmt. "Schwitzen Sie jeden Tag mal richtig durch." Netter Ratschlag, aber bei mir hat es eben dazu getragen, dass wenn es keine ganze Stunde ist und ich dabei nicht ins Schwitzen gekommen bin, dann ist es umsonst und lohnt sich also gar nicht.

Man braucht nur dreißig Minuten Bewegung am Tag anzusammeln, es müssen keine zusammenhängende halbe Stunde sein. (S. 254)
Laut einer Studie bringt es genau so viel, wenn man drei Mal zehn Minuten was macht. 3 x 10 Min. Ich muss das erst verdauen. Ich bin ja immer davon ausgegangen, es muss eben zusammenhängend sein. ES MUSS! Und da lese ich, es ist auch okay, wenn man immer wieder was macht. 10 Min. Wäsche aufhängen, 10 Min. Staubsaugen, 10 Min. Gartenarbeit, 10 Min. mit dem Hund spazieren, 10 Min. Morgengymnastik. Hey, ich bin tatsächlich schon sportlich! 

Sogar zwei Minuten sportliche Übungen täglich verändern Schulter- und Nackenschmerzen signifikant (S. 254)
Laut einer Studie! 2 Min. sind 120 Sekunden. Ich muss nicht stundenlang irgendwelche Übungen machen. Es reichen auch zwei klägliche Minuten. Mich hat diese Feststellung aus den Socken gehauen. Einfach unglaublich. Dann hatte mein Physiotherapeut also Recht, als er mir Übungen mit nach Hause gegeben hat. Ich dachte immer, ach, was soll das schon bringen, dieses bisschen Dehnen und Strecken und Mobilisieren. Werde nun öfter was für meinen Nacken tun.

Humanenergie (S. 255)
Es wird empfohlen mehr Humanenergie zu verwenden. Handrasenmäher statt Elektromäher, Fahrrad statt Auto usw. Und da merke ich auch: Ich mache eh schon sehr viel. Fahre mit dem Fahrrad zum Einkaufen, gehe viel zu Fuß, mit dem Hund geh ich auch jeden Tag Gassi, mache viel im Garten etc, etc, etc. Mal wieder habe ich meine Planke so hoch geschraubt, dass ich mich mies fühlen konnte. Ich mache schon Sport, nur eben keine Kniebeugen und keine Sit-Ups. Ich kräftige meinen Körper durch Unkrautjäten (wer es in der Hocke gemacht hat, der weiß, wie sehr da der Po arbeitet) oder durch Umgraben oder Rechen. Mein Gewissen ist nun fast rein, wenn da nicht die nächste Empfehlung wäre...

Empfehlung auf S. 259:
- Krafttraining zweimal wöchentlich= ein Durchgang von 8-10 Übungen für jede größere Muskelgruppe je 8-10 Mal wiederholt
- Stretching 2-3 Mal die Woche
Will das „min.“ gar nicht hören. Bin da richtig allergisch drauf, habe es weg gelassen. Im Buch steht tatsächlich "min. 8-10 Übungen". Oh, das lasse ich mir aber nicht bieten! Irgendwas in mir sagt, red du nur, du Vorschrift, auf dich höre ich gar nicht. Also so eine Art Rebellion. 

Optimal wäre dem Buch nach also:
- 2 x Woche üben (Wochentage finden)
- 10 Übungen je 10 x wiederholt (Lieblingsübungen raus sortieren)

Wie wäre es mit Training am Morgen?
Mo – Dehnen
Di – Muskeltraining
Mi - Dehnen
Do – Muskeln
Fr – Dehnen
Sa – Walken und Joggen
So – RELAX = nix tun

Nein!!! Mein Unterbewusstes wehrt sich dermassen gegen jegliche Pläne. Dann muss ich ja wieder, auch wenn ich keine Lust habe. Nee, da muss ich eine andere Lösung suchen. Oder muss ich mich vielleicht von der Lösung finden lassen. Aber wenn ich einfach sage: Krafttraining mach ich eh schon genug im Garten, dann bleibt der Bauch schwabbelig und die Oberschenkel voller Cellulitis. Einerseits wäre es gut, wenn ich es machen würde, andererseits will ich einfach  nicht. Nein, nein und nochmal nein. Ich will nicht. Warum, weiss ich gerade nicht. Aber "i mog ned", wie der Bayer bei uns sagen würde.  

Ich werde heute aber noch meine Lieblingsübungen raus suchen, also die, die ich wirklich gerne mache. Und dafür werde ich bei jeder Übung schön rein fühlen. Außerdem werde ich versuchen eine gute Absicht zu schaffen, also eine, die nicht irgendwie negativ behaftet ist und der ich ohne Zwang folge. Dafür werde ich heute auf die Uhr sehen und aufschreiben, wie viel Zeit ich für je 10 Wiederholungen einer Übung brauche. Weil bisher die größte Ausrede eigentlich der Zeitmangel ist. "Es dauert wieder so ewig!" - motzt mein Unterbewusstes. 
Knapp 90 Seiten noch, dann bin ich mit dem Buch fertig, puh! So intensiv habe ich wohl noch kein Buch durch gearbeitet. Abgesehen von "Mein Ich-Gewicht", aber da läuft vieles auf "Ach so ist das!" hinaus. Erkenntnisse sammeln und dann verstehen, warum etwas so läuft und nicht anders.


2 Kommentare:

  1. Ist ja witzig, so mache ich das auch gerade. Habe ein Notizbuch und schreibe mir da alles was mir so ins Auge fällt aus dem Buch auf. Als ich noch Kalorien bzw. Punkte gezählt hab und mich trotzdem viel bewegt habe (z.B. lange Fahrradtouren etc) und ich unbedingt mein Soll nich überschreiten wollte, ging es mir immer sehr schlecht (Zittrigkeit, Psyche usw.). Ich hab einfach nicht geschnallt, dass der Körper mehr braucht wenn ich mehr leiste. Ich war zu sehr versteift auf die Grenzen, die ich mir gesetzt habe und auf das Abnehmen. Bin ich froh, dass das vorbei ist!!! Haha, und beim Unkraut zupfen habe ich übrigens auch regelmäßig Muskelkater :D

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    1. Liebe Mirjam,

      ich finde, dass man die Infos aus dem Buch besser verdauen kann, wenn man sie raus schreibt und dann auch noch seine Gedanken dazu aufschreibt.

      Zu gut kenn ich das, was du beschreibst. Abnehmen um jeden Preis. Koste es was es wolle.

      Ich weiss noch bei der Stoffwechselkur, da war ich teilweise kurz davor in Ohnmacht zu fallen und dachte aber: Wow, hab ich einen Willen, dass ich trotzdem weiter mache. Wow, hab ich einen Dickschädel, kann ich heute sagen.

      Und sogar zu solchen Hungerzeiten hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht trainiere. Wahnsinn!

      Gartenarbeit rocks!

      LG

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