Wenn ich mir denke, dass ich nur noch drei Kapitel zum Veröffentlichen habe, so wird mir irgendwie ganz anders. Da heißt es wieder, ran ans Eingemachte. Aber wie hat Veit so schön gesagt: "Ich bin freudig erregt" statt "Ich habe Angst". Gut. Dann bin ich also freudig erregt, dass ich was finden werde. Was, weiß ich noch nicht, aber ein Teil von mir wird sich sicherlich dagegen wehren.
Mit der Ernährung geht es mir gut. Ich habe heute nicht zu viel gegessen, bin mit wenig zufrieden gewesen. Eine halbe Scheibe Brot mit Butter. Eine zweite? Nee, will ich nicht. Ich esse dann zwar einen Happen zwei Stunden später, aber dafür fühle ich mich leicht und fit im Kopf. Mittags hätte ich am liebsten eine Kartoffel-Cremesuppe. Aber mir fehlte die Kraft, wir waren Küche-Aussuchen. Zwei Stunden. Hatte dann eine Päckchen-Tomaten-Suppe und war von einer kleinen Portion wirklich satt.
Und Küche? Wir behalten unsere alte. 4.000 Euro für ein paar Schränke und ein paar Geräte? Die spinnen doch! Dafür kriegt man schon einen Kleinwagen. Sorry, wenn es eine aus Holz gewesen wäre, vielleicht, aber eine zusammen gepresste? Das Geld gebe ich dann lieber für was anderes aus. Für Urlaub z. B. oder eine Laserepilation. Da hat man länger was davon...
Mit der Ernährung geht es mir gut. Ich habe heute nicht zu viel gegessen, bin mit wenig zufrieden gewesen. Eine halbe Scheibe Brot mit Butter. Eine zweite? Nee, will ich nicht. Ich esse dann zwar einen Happen zwei Stunden später, aber dafür fühle ich mich leicht und fit im Kopf. Mittags hätte ich am liebsten eine Kartoffel-Cremesuppe. Aber mir fehlte die Kraft, wir waren Küche-Aussuchen. Zwei Stunden. Hatte dann eine Päckchen-Tomaten-Suppe und war von einer kleinen Portion wirklich satt.
Und Küche? Wir behalten unsere alte. 4.000 Euro für ein paar Schränke und ein paar Geräte? Die spinnen doch! Dafür kriegt man schon einen Kleinwagen. Sorry, wenn es eine aus Holz gewesen wäre, vielleicht, aber eine zusammen gepresste? Das Geld gebe ich dann lieber für was anderes aus. Für Urlaub z. B. oder eine Laserepilation. Da hat man länger was davon...
Kapitel
18: Etwas hat sich verändert
Ich
hatte einen Bericht über eine Frau gesehen, die über 60 Jahre alt
ist und dabei noch jeden Tag 20 km läuft. Sie ist Meisterin in einer
Kampfsportart und findet es toll, dass sie stärker als ihre junge
Tochter ist. Ich sah diese Frau und fand es zuerst furchtbar. Sie
sagte, sie isst nur einmal am Tag, das Frühstuck und das Mittagessen
lässt sie einfach aus. Und sie sieht toll aus. Nein, es waren nicht
die Kleidung und das Make-Up. Sie strahlt. Sie ist voller
Lebensfreude und hat noch so viele Pläne.
Eine
Aussage von ihr hat mich zum Grübeln gebracht: „Der Körper ist
der Tempel deiner Seele. Du hast dafür zu sorgen, dass es ein
schöner Tempel ist.“ Diese Seite habe ich irgendwie vollkommen
übersehen. „In einem gesunden Körper ruht ein gesunder Geist“ -
heißt es bei uns. Nur wenn der Körper fit und gesund ist, kommt der
Geist zur Harmonie.
Wenn
mich beim Einschlafen die Fettpolster auf der Taille stören. Wenn
ich beim Aufwachen einen schweren Kopf habe, weil ich am Abend davor
genascht habe. Wenn ich keinen Kilometer laufen kann, weil mir
sofort die Knie weh tun. Wenn ich nach einer halben Stunde
körperlicher Betätigung völlig fertig bin. Wenn ich manche
Yoga-Stellungen nicht machen kann, weil ich zu viel wiege oder mir
die Beweglichkeit fehlt.
Wie
kann es meiner Seele dabei gut gehen? Wie kann ich dabei von
Selbstakzeptanz reden? Ja, ich nehme mich so an, wie ich bin, aber
das heißt nicht, dass ich nichts tun darf um dies zu verändern. So
fühlt es sich also an, wenn echter Kampfgeist erwacht.
Nein,
ich habe nicht vor gegen meinen Körper zu kämpfen. Früher habe ich
Sport gemacht, weil ich abnehmen wollte oder einen schöneren Körper
haben wollte. Nun will ich es tun, weil mir klar geworden ist, wie
wichtig es für das Halten der Balance ist. Ich wollte ausgeglichener
sein und verstand nicht wirklich, wie ich es definieren soll. Nun
verstehe ich, dass mit Gleichgewicht das Gleichgewicht zwischen den
fürsorglichen Bemühungen für den Geist, die Seele und den Körper
gemeint ist.
Wenn
ich ausgeglichener sein möchte, wenn ich ruhiger werden will, weil
ich merke, so geht es mir besser, so muss ich meinen Verstand
anstrengen, ihm Arbeit geben. Hier ist der berufliche Aspekt drin,
hier sind aber auch Pläne für die Zukunft untergebracht. Alles was
mit denken zu tun hat.
Weiterhin
sollte ich meinem Körper immer wieder eine Portion Adrenalin
verpassen und alle Muskeln des Körpers betätigen. Wenn ich schon so
viele Muskelfasern habe, dann dürfen sie auch gerne beansprucht
werden. Wäre doch sonst schade dаrum.
Und
außerdem geht es mir gut, wenn ich beweglicher bin und mehr Ausdauer
habe. Nicht nur direkt nach dem Sport geht es mir gut, auch sonst ist
es schön den Körper voller Kraft zu erleben. Wenn ich jetzt meinen
Körper mit einem Tempel vergleiche, dann sehe ich teilweise Ruinen,
teilweise verdreckte Räume. Also ran an den Speck. Ich will einen
schönen Tempel. Ich will einen gesunden Körper, weil ich lange ohne
Schmerzen leben möchte.
Dazu
gehört aber auch eine Ernährungsumstellung. Die Zwischenmahlzeiten
müssen weg. Nein, nicht radikal, alle müssen weg und so. Wenn ich
wirklich Hunger habe, dann darf ich auch essen, so ist es nicht. Aber
vor jeder Mahlzeit sollte ich mich fragen, ob ich emotionalen oder
echten Hunger habe. Und wenn es echter Hunger ist, meinem Körper
also gerade wirklich Nährstoffe fehlen, so sollte ich ihn fragen,
was genau er gerade braucht. Des weiteren müssen die Portionen
anders werden. Ich esse meistens zu viel. Zumindest merke ich schon,
wenn ich satt bin. Diese zarten Signale dringen schon durch, aber ich
kann noch nicht aufhören zu essen.
Oft
ist es auch so, dass ich Lust auf etwas habe, weil ich es mir lange
verboten habe. Es muss nicht Schokolade sein, es können auch solche
simplen Sachen wie geräucherte Forelle sein. Ich hoffe, dass sich
dieses Problem erledigt, wenn mein Körper genug davon gegessen hat
bzw. wenn dieses Lebensmittel nicht mehr verboten ist oder ein neues
Verbot darauf droht.
Und
was die Seele angeht, so habe ich sie auch oft vernachlässigt. Ich
tue nicht oft, das, wonach mir gerade ist. Ich bringe mein Herz nicht
oft genug zum Singen. Und zum Ausruhen muss ich mich meistens fast
zwingen.
Morgen
habe ich den ersten Termin bei der Suchtberatungsstelle. Mulmig ist
mir dabei schon, wenn ich an das bevorstehende Gespräch denke...
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