Der Schwager hat uns gestern nach Würzburg mitgenommen, von dort aus geht es heute nach Hause. So hat mein Gatte seine Verwandten dort besuchen können und wir haben statt achteinhalb nur noch viereinhalb Stunden Zugfahrt. Die zweieinhalb Stunden Autofahrt habe ich mit Lesen verbracht. Zum Schluss habe ich aber das Hörbuch für die Kinder so spannend gefunden, dass ich das Buch zur Seite gelegt und gelauscht habe.
Zuerst
jedoch ein kleiner Rückblick. Wie ging es mir mit dem Essen? Ich
habe immer noch den Tisch etwas zu voll verlassen, doch es war kein
„Ich fühle mich so, als ob ich platzen könnte“, sondern „Oh,
das war wohl etwas zu viel“. Ich probierte Fleisch. Öffentlich
könnte man sagen. Ich habe mich ja bisher als Veganerin geoutet.
Nein, es schmeckt nicht. Die Würze, die schmeckt mir schon, aber ich
werde das Gefühl nicht los, dass es etwas totes ist, das ich da
esse. Und diesen leicht fauligen Nachgeschmack, den wurde ich auch
nicht so schnell los. Ich muss mir mal überlegen, wie ich das
Problem lösen könnte, dass ich etwas will und wir sind zu Besuch.
Zu Hause kann ich es mir zubereiten oder kaufen und hier? Ich weiß
nicht, wird die Gastgeberin vielleicht beleidigt reagieren, weil ich
was ganz anderes haben will? Mal wieder stehen die Bedürfnisse der
anderen im Vordergrund...
Die
Grundvoraussetzung einer Diät ist, dass man einem vorgeschrieben
wird, was man essen soll (S.
186)
Ich habe
mich tatsächlich nie bei einer Diät gefragt, was ICH wirklich essen
wollte. Nein, das war mein Vertrauen längst über alle Berge. Wenn
ich kräftig gebaut bin und nich im Stande bin abzuspecken, dann muss
mir jemand anderer sagen, was ich essen soll. Ich habe mir nie die
Frage gestellt, ob es mir schmeck. Schmeckt der Magerquark
tatsächlich? Nein, er ist ehrlich gesagt furchtbar vom Geschmack und
wenn ich mich auf diese fade Nix im Mund konzentriere, dann muss ich
gestehen, dass ich einen Würgereflex bekomme. Oder Harzer Käse bzw.
Quäse. Würde ich den essen, wenn er nicht so fettarm wäre? Nie im
Leben! Bei dem Gestank!
Was
esse ich gerne? Verdammt, ich habe echt keine Ahnung. Derzeit ist es
Käse, aber auch nicht immer. Früher mochte ich knusprigen Süßkram
(Kekse, Blätterteiggebäck, Nüsse in Zuckerfond) und heute?
Offiziell mag ich Gemüse. Aber was ist es wirklich? Könnte ich wie
Jennifer von S. 187 auch zehn Lieblingslebensmittel aufschreiben?
Sagen wir mal, was muss als Vorrat immer im Haus da sein?
Ich
mag Knäckebrot, weil es so knusprig ist. Am liebsten mit einer
Cremesuppe oder mit Brühe. Oder mit Butter. Butter stand übrigens
jahrelang auf der Verbotsliste ganz oben. Nüsse. Ja, die müssen
auch da sein. Nicht nur die basischen Mandeln, nein auch Haselnüsse
und Walnüsse (aber welche, die man frisch knacken muss, fertige
schmecken mir nicht). Cashews sowie Sonneblumen- und Kürbiskerne
dürfen auch nicht fehlen. Honig. Nicht weil er besser als Zucker
ist, nein, weil er einfach so lecker duftet. Maiswaffeln sollten auch
nicht fehlen. Und frisches Brot? Ja, als Abwechselung ganz gut, aber
nicht so überlebensnotwendig. Käse? Ja, zwei-drei verschiedene
Sorten. Würzig und fein, fest und weich.
Rohmilch. Hm, echt? Ja, die schmeckt mir pur aus dem Kühlschrank. Aber noch besser ist eigentlich Sahne. Oh ja, in den Grießbrei oder auch in den Kaffee oder Roibostee. Das muss ich mal ausprobieren, was mir mehr schmeckt in Getränken. Milch oder Sahne?
Was
noch? Ohne was wäre mein Vorrat nicht voll? Gemüse und Obst. Also
doch. Wenn ich mir so recht überlege, so mag ich es tatsächlich
diese frische zu spüren. In einen Apfel zu beißen oder ein Stück
Mango mit der Zunge gegen den Gaumen zu drücken. Äpfel, Birnen,
Bananen – das ist das Mindeste, was es zu Hause geben muss.
Tomaten, Gurken, Paprika ebenfalls. Und was ist mit Schokolade? Wenn,
dann schon ganz feine, besondere. So ein einfacher Osterhase, auf
den kann ich gut verzichten. Ach ja, und natürlich müssen viele
Graupen, Getreidesorten und Hülsenfrüchte da sein. Für eine gute
Auswahl beim Kochen. Mache ich eine Suppe mit roten Linsen oder
besser mit Reis?
Aussehen
meines Essens (S. 191)
Ich
muss zugeben, dass ich diesem Faktor zu wenig Beachtung schenke.
Haben meine Augen Freude daran? Das frage ich mich echt selten.
Genauso sieht es auch mit Tischdeko aus. Als die Kinder klein waren
wurde alles auf das Notwendigste reduziert. Ich hatte keine Lust
jeden Tag Tischdecken zu wechseln und so blieb nach und nach alles
Schöne aus. Eine Tupper-Karaffe mit Wasser, Servietten im Halter,
eine verstaubte Kerze. Das soll nun anders werden!
Ich
hatte zwar vor alles aufzuschreiben, aber ich bin platt und mache
lieber morgen weiter.
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