Sonntag, 26. April 2015

Intuitiv abnehmen - weitere Erkenntnisse aus dem Buch

Irgendwie bin ich nachlässig geworden. Drei Handlungen pro Tag? Fehlanzeige. Aber keine Schuldgefühle, bitte. Im Buch habe ich seit den Osterferien auch nicht weiter gelesen. Nun will ich zumindest die Lesezeichen abarbeiten.

Die Fähigkeit, das Essen beiseite zu schieben, was einem nicht gefällt (S. 197)
Oh, ja ich gehöre auch zu dem Club der leeren Teller. Mir fällt es teilweise schwer nicht aufzuessen. War bei so, als ich klein war. Brav aufessen. Und nun esse ich auch immer brav auf. Zumindest hab ich gelernt, kleine Portionen auf den Teller zu legen. Aber ich höre beim Essen nicht hin. Noch nicht. Da sehe ich eine neue Formulierung für mein Powerziel. Ich mache Pausen beim Essen, um fest zu stellen ob es mir wirklich schmeckt und wie satt ich bin.



Und auf Seite 198 heißt es so schön: Gewöhnen Sie sich an beim Essen zu überprüfen, ob das Essen ihnen wirklich schmeckt. Leichter gesagt, als getan.

Auf Seite 199 wird das Unperfekt-Sein angeregt. Ich finde, da mache ich schon große Fortschritte. Hey, heute hab ich zwar mal wieder absolut unachtsam gegessen und am Abend vor Frust gefuttert, aber morgen ist auch noch ein Tag. Finde ich sehr erfreulich.

Essen kann eine der am stärksten emotional aufgeladenen Erfahrungen sein (S. 202)
Irgendwie erleichternd das zu lesen.  Ja, es ist eigentlich normal im Essen Trost und Abhilfe zu suchen. Wir haben als Baby schon zum Beruhigen die Brust bekommen. Oder die Flasche. Wie auch immer, das Muster ist so: Mir geht es nicht so gut, ich kriege was zum Essen, mir geht es wieder gut. Problematisch wird es, wenn man sich nicht anders beruhigen kann.
Neue Formulierung: Ich habe viele Möglichkeiten mit meinen Emotionen fertig zu werden.

Essen als einziger Freund (S. 203)
Oh ja, kenne ich. So oft fühlte ich mich einsam und allein gelassen. Habe kaum jemanden zu mir heran gelassen. Habe mich ausgegrenzt. Verletzt, verbittert, eiskalt. Und dann war da das Allheilmittel Essen. Gegen Groll und Wut, gegen Angst und Trauer, gegen Hilflosigkeit und Einsamkeit. Gegen alles. Leider auch gegen meinen Körper... Diese Freundschaft hat mir zwar geholfen, Stress abzubauen, aber wenn ich ehrlich zu mir bin, so hat sie mir doch auch sehr geschadet. Einerseits hätten wir da die Folgen: Übergewicht und Schuldgefühle. Und andererseits ist es Selbstbetrug. Warum gebe ich mich mit einem Ersatz zufrieden? Warum suche ich nicht echte Freunde? Echte Unterstützung. Echte Möglichkeiten Stress abzubauen oder zu reduzieren. Ich habe es mir sehr leicht gemacht.
Neue Formulierung: Ich habe viele Freunde, die mich unterstützen. 

Essen einsetzen um starke Gefühle zu betäuben (S. 203)
Und da habe ich mich auch wieder erkannt. Ich kenne diesen Zustand sehr gut. Wenn ich viel gegessen habe, dann fühle ich nichts mehr. Das herrliche Nichts. Allerdings liegt mein letztes wirkliches Freßkoma schon länger her. Aber erst vorgestern habe ich schweres Essen (für mich ist es Fleisch) genutzt um den Schmerz in meinem Inneren zu betäuben. Es war nur ein halber Hähnchenschenkel, aber für einen Veganer ist es schon eine Todsünde. Und in mir lebt immer noch ein kleiner Veganer. Es schmeckte nicht wirklich. Nein, ich musste es in Soße tauchen, damit es halbwegs genießbar war. Und doch aß ich weiter, weil ich wusste, dass der Schmerz sonst sofort wieder in der Brust zehrt. Ich war zutiefst verletzt und habe eine Abkürzung gesucht. Ein schnelles Pflaster.
Neue Überzeugung: Ich kann den Schmerz genauer ansehen, muss ihn nicht sofort betäuben.

Meine Kleine schläft, meine Große wartet auf mich. Ade, ihr lieben.




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