Sonntag, 10. Mai 2015

Intuitiv bewegen - TANZEN!

Let's dance! Hey, der Abend gestern war genial! Noch beim TBE habe ich mich gefragt, wie ich mich mehr bewegen kann. Was macht mir Freude. Seitdem tanze ich zu Hause immer wieder. Mal mit den Kindern, mal alleine. Mal mit Hanteln, mal ganz im 5-Rhythms-Still, mal zu Bauchtanz-Musik, mal zu weicher schwärmerischer Musik. Und gestern waren wir seit keine Ahnung wie vielen Jahren (10? 11?) mit meinem Mann tanzen. Das letzte Mal haben wir in dieser Art bei einem Jubiläum letzten Oktober getanzt. Aber einfach mal extra die Kinder weg bringen und los düsen - das hatten wir nie. Silvester, ja. Hochzeit, ja. Große Geburtstage, ja. Warum aber soll man warten bis jemand heiratet?



Wir hatten eine Menge Spaß! So eine Art Ü-30 Party für Russen. Durchschnittsalter 40. Es kommen Freundeskreise zusammen, bringen Essen und Wodka mit, essen und tanzen zusammen. Wir sind auf unsere Nachbarin dort gestoßen und haben uns derer Clique einfach angeschlossen. Aber ich wollte ja eigentlich von intuitiver Bewegung erzählen...

Ich habe ein kurzes Kleid angezogen. Mein Mann und auch meine Freundinnen finden es schön. Ich auch, so ist es nicht, nur ist es eben kürzer als alle anderen Kleider in meinem Schrank. Anfangs fühlte ich mich etwas beklemmt und unsicher, dann aber kam ich in die Gänge und tanzte fast 4 Stunden durch. Die Musik hören und den Körper entspannen, der Rest passiert von alleine. Sich vom Rhythmus tragen lassen. Einfach alles um sich herum vergessen. Es war wundervoll. Ich vergaß, dass ich eine zweifache Mutter bin, dass ich über 30 bin, dass ich evtl. Übergewicht habe. Alles war weg. Nur ich und die Musik. Herrlich.

Ich stellte fest, dass sich viel getan hat, was Männer angeht. Ich ging Richtung Ausgang, um mich etwas abzukühlen und ein Mann sah mich an. Dieser typische Blick, ihr wisst schon, prüfend und irgendwie durch dringlich. Unsere Blicke trafen sich und ich? Ich sah nicht weg, sah nicht schnell auf den Boden. Nein, ich sah zurück. Ja, ich verstehe, dass du Interesse an mir hast, aber nein, danke. Ich fühlte mich einfach nur wertvoll, schön, attraktiv, betörend, was auch immer. Und ich habe die Macht. Ich kann bestimmen, will ich oder will ich nicht.

Als mir die Psychologin einmal gesagt hatte "Eine Frau darf mit ihren Reizen spielen.", da war es für mich noch so beängstigend. Und nun? Nun verstehe ich es. Dieser Mann bekam seinen Energieschub, weil er eine attraktive Frau ansah. Es tat ihm gut. Er durfte seine Gedanken schweifen lassen. Und ich hatte meinen Kick durch dieses kleine Spiel. Sieh mich an. Ja. Ansehen erlaubt, mehr nicht.

Ich bin mir sicher in dem Moment hatte ich genau diese Ausstrahlung, die ich bei anderen Frauen immer bewundert habe. Ein geheimnisvolles Halblächeln auf den Lippen, Feuer in den Augen, Schwung in der Hüfte. Nicht gekünstelt. Echt. Und das macht an. Dabei ist es egal wie viel ich wiege. Es gab genug schlankere (und auch fülligere) Damen im Saal. Aber ich weiß, dass ich schön bin, egal wie groß mein Po ist.

Und noch was zur Körperwahrnehmung, wenn ich schon bei den anderen bin. Es gab wie gesagt viele sehr hübsche Frauen, Modell-Figur, perfektes Make-Up, tolles Kleid. Und ich fühlte mich neben ihnen NICHT minderwertig. Ich bin nur anders. Weder schlechter noch besser. Genau so wie ich mich den Molligen gegenüber nicht besser fühlte. Es gab welche, denen hast du ihre Körperzufriedenheit angesehen. Sie tanzten und feierten das Leben. Und dann gab es welche, da war es, als ob sie einen fremden Körper fern steuerten. Die Bewegungen irgendwie nicht vollendet, zurück haltend. So fahre ich mit einem neuen Fahrzeug, von dem ich die Parameter noch nicht fühlen kann. Hab ich noch Platz hinten zum Einparken? Wie reagiert das Gaspedal im Zusammenspiel mit der Kupplung?

Es ist also bei weitem nicht das Gewicht, dass Schönheit ausmacht. Es ist die Selbstsicherheit. Ich bin schön. Ich bin wie ich bin. Ich kenne meinen Körper und ich bewege ihn sicher. Was sagt ihr dazu?

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