Mittwoch, 6. Mai 2015

Fotos, Fotos, Fotos...

Wenn ich heute schon so mutig bin, dann will ich heute auch noch Fotos in den Blog bringen. Nicht irgendwelche Fotos, klar, Fotos von mir. Aber auch noch im Bikini. Hey, traut ihr euch auch? Ich mache es nicht um zu protzen, ich möchte nur endlich zu meinem Körper stehen und ihn auch online zeigen können. Nicht, guckt her, ich bin übergewichtig und ich bin auch noch stolz darauf. Nein,  so sehe ich aus und ich mag mich so, wie ich bin. Annehmen, akzeptieren und natürlich mit euch teilen. Vielleicht geht es dem einen oder dem anderen auch so wie mir...

Ich habe mächtig viele Bikini-Fotos und fange aber mit dem ältesten an.

 
Oktober 2004, vor fast 11 Jahren. Meine Güte, schon so lange her.  Was seht ihr hier? Inzwischen sehe ich einen normalen Frauenkörper. Weich und rund. Damals habe ich mich nur fett und hässlich gefunden. 2003 habe ich meinen Mann kennengelernt und er fand mich schön. Ich konnte es nicht glauben, doch er meinte es ernst und ehrlich. Und so nach und nach schmolz ich dahin und fing an meinen Körper etwas liebevoller zu behandeln. Es gab mir aber auch noch einen Kick, ich wollte schlank für meinen Mann sein. Auch wenn er immer wieder sagte, du bist schön, so wie du bist.


Nun mache ich einen großen Sprung und lasse all die Fotos aus, die ich für Fitness-Studios gemacht habe. Ich war in etlichen und überall nur um abzunehmen. Die machen echt ein Super-Kapital damit. Das ist eine Fünf-Jahres-Übersicht. Das eine Foto März 2009, ich stille noch, daher der Busen in B ))) Links ich nach der Stoffwechselkur letztes Jahr. Hey, klar sieht das toll aus, aber diese Kur war auch sehr anstrengend. Ich war trotz Vitalstoff-Einnahme schlapp und müde. Rechts 83 kg, links 74,5 kg. Wie gefalle ich mir besser? Diese Frage stelle ich mir gar nicht. Ich will eher dahin, dass ich mir gefalle, egal wie ich bin.


Hier habe ich die Gesichter extra gelassen, weil es für mich so entscheidend ist. Links wie schon gehabt, stillende Mutter, zufrieden und rundlich. Rechts Rohkost-Veganerin mit einem abgemagerten Aussehen. Ein verspanntes Lächeln auf den Lippen. Ach ja, zu der Zeit ging ich ja wieder ins Fitness-Studio und nahm jeden Monat ungefähr ein Kilo ab. Der Unterschied von links nach rechts ist 8 kg. War ich glücklich als Veganerin? In gewisser Hinsicht schon. Ich hatte das Gefühl, ich hätte alles unter Kontrolle. Sogar meinen Körper.


Diese zwei Fotos sind von 2013 und ob ihr es glaubt oder nicht, es sind 7 (sieben!) Kilo Unterschied. Es war eine Limonaden-Diät aus Hollywood, keine Ahnung mehr wie lange die gedauert hat, man sollte nur selbst gemachte Limonade trinken. Bestandteile: Viel Wasser, gaanz wenig Ahornsirup und Chilli. Schmeckt abscheulich und sättigt natürlich kein bisschen. Bin mit einem leeren Bauch unzufrieden herum gerannt. Das war die erste dokumentierte Fastenzeit. Undokumentierte gab es davor eine Menge. Mal nur Buttermilch oder nur Saft, dann SlimFast oder Fertig-Shakes. Ich habe so ziemlich alles von der strengen Sorte ausprobiert.


Die Hunger-Diät habe ich im Frühjahr gemacht und bin dann mit den Kindern im August nach Borkum zur Kur. Da ging ich auf, wie ein Hefekuchen. Der Körper hat sich alles wieder geholt, was ich ihm gnaden- und erbarmungslos genommen habe. Von 78 Kilo auf 71 runter und dann wieder rauf, aber mit Zugabe. November 2013 war ich bei 81 Kilo und begann im Januar 2014 die Stoffwechsel-Kur nach Anne Hild. Minus 4,6 kg innerhalb eines Monats. Ich könnte stolz auf mich sein, aber nein, selbst bei diesem Foto sah ich meine Hüften an und fuhr mit einem Stift drüber. Noch mehr soll weg.  Straffer soll das Ganze sein.


Hier habe ich mir zur Motivation ein Foto machen lassen, bei dem ich die Pobacken angespannt habe. Damals war das mein Traumbild. So soll es sein! Heute finde ich diese Form irgendwie unnatürlich. Heute finde ich meinen Birnenhintern einfach schöner. Nicht immer, aber immer öfter )))


Ich mag meinen Po. Ich mag diese weichen Falten, diese Rundung. Es sieht irgendwie viel natürlicher aus, als das angespannte verzwickte Etwas links. Ausserdem hab ich mir sagen lassen: Männer mögen gerne grosse Hüften. Und soo gross sind meine ja auch nicht.

Ende der Dia-Show. Was kann ich als Abschlusswort sagen? Keiner verstand, warum ich unbedingt abnehmen will. Keiner aus meinem Freundeskreis oder aus den Verwandten. Alle meinten: du bist doch nicht dick! Das Problem war, dass wir unter "dick" völlig verschiedene Sachen verstanden. Mein Körpberbild, meine eigene Vorstellung davon, wie ich bin wich von dem ab, was sie für dick hielten. Und wie heisst es so schön in meinen Aufzeichnungen: Erfolgreiche Arbeit mit einer Essstörung = Arbeit mit dem Körperbild + Arbeit mit den den Gewohnheiten.

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