Dienstag, 20. August 2019

Ich bin noch da

Fast zwei Jahre sind es seit dem letzten Eintrag im November 2017, unglaublich wie viel seitdem passiert ist. Ehrlich gesagt, habe ich schon völlig vergessen, dass ich mal einen Blog zum Thema "Intuitiv Essen" hatte.

Nach dem Zusammenbruch im September 2017 war ich zwei Wochen zur Stabilisierung in Heiligenfeld. Darauf folgten im Januar 2018 nochmal sechs Wochen Traumatherapie und ich glaube zu wissen, dass wenn ich mir diese Zeit nicht genommen hätte, dann wäre ich vom Dach runter gesprungen, so schlecht ging es mir damals. Es folgte ambulante Therapie im Heimatort und noch ein kurzer Aufenthalt in Heiligenfeld im Herbst 2018. Im Dezember habe ich versucht meine Depression mit Medikamenten in den Griff zu kriegen, nicht wirklich erfolgreich muss man dazu sagen. Das Sertralin macht mich nur unheimlich müde.

Um aber auf das Thema des Blogs zurück zu kommen stelle ich mir die Frage: Wie geht es mir mit dem Essen? Wenn ich die Einträge von 2015 und 2016 lese und mit heute vergleiche, dann würde ich sagen, dass sich viel entspannt hat. Ich habe mich von der Essstörung weitestgehend befreit, wobei Ess- und Brechanfälle doch noch ab und zu vorkommen und ich mir manchmal gewisse Lebensmittel verbiete.

Wie sieht es mit dem intuitiven Abnehmen aus? Negativ. Während der depressiven Phasen war Essen die einzige Freude in meinem Leben. Einerseits bin ich deshalb noch am Leben (ich weiß nicht, ob ich den seelischen Schmerz ohne Essen ausgehalten hätte, Selbstmordgedanken hatte ich genug) und andererseits habe ich ein Gewicht wie vor 16 Jahren, wenn nicht sogar noch etwas mehr. Und doch hat sich etwas verändert. Ich bin lockerer geworden im Umgang mit mir und meinem Körper. Ich bin nicht mehr so streng und fies und gemein. Immer wieder kommt der Gedanke: Ich bin wie ich bin und ich bin okay so. Nicht perfekt, nein, okay.

Mal sehen, vielleicht fange ich wieder an hier zu schreiben. Vielleicht wieder so Tagebucheinträge, vielleicht kommen noch Erkenntnisse.

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