Dienstag, 2. Februar 2016

Intuitiv abnehmen funktioniert doch

Mir ist erst gestern klar geworden, wie erschöpft ich eigentlich bin. Hab heute statt joggen eine halbe Stunde auf der Terrasse gedöst.

Veit Lindau war krank und eine Lektion vom "BootCamp" ist ausgefallen, das hat mir Zeit gegeben die Überzeugungen anzupacken, die mein Leben echt in Sch... tunken. Ich bin nicht wertvoll. Meine Eltern haben mich als Kind nicht geliebt. Ich muss lieb sein, damit sie mich lieben. Keiner braucht mich. Keiner interessiert sich für mich.

Gestern hatte ich dann eine Heilsession mit einer Heilpraktikerin/Heilerin aus dem BootCamp. Da hab ich gesehen, dass ich es allen beweisen will. Beweisen, dass ich liebenswert bin, so wie ich bin. Und dass ich erfolgreich als Heilerin sein kann. Vor allem meinem Mann. Sieh her, ich habe es geschafft, ich mache Kohle mit Heilen. Richtig viel Kohle.


Aber das ist ein nicht wirklich guter Motivationsgrund. Ich will Heilerin sein, weil ich somit Menschen helfen kann und weil es mir Freude macht. Nicht um irgendjemandem irgendwas beweisen zu müssen.

Und auch mit dem intuitiven Essen. Schaut her, es funktioniert! Ich habe mir die Illusion aufgebaut, dass ich es locker gelassen habe, dass ich es nicht wegen dem Abnehmen mache. Das Gewicht schwanke um ein halbes Kilo hin und her, aber es blieb.

Glücklich bin ich aber, dass ich noch die Kurve gekriegt habe und die Stopp-Taste gedrückt habe. Ich habe eine Pause eingelegt und heute bewusst zurück geschaut, was ich während des BootCamps alles erreicht habe. Was sich alles geändert hat. Wie mein Denken und Fühlen sich verändert hat. Nun bin ich erschöpft aber auch glücklich.

Und ein anderer kleiner Glückskick war heute meine Waage. Ich wollte es einfach wissen, ich fühle mich nicht schlanker, leichter irgendwie ja, weil ich so viel vegan und rohköstlich esse. Aber schlanker? Nö. Durfte heute einsehen, dass mein Körpergefühl miserabel geworden ist.

Irgendwo im Dezember, keine Ahnung, kann auch November oder Oktober sein, war ich bei über 80 kg. Und nun zeigt die Waage 77,5. Schee. Dann bringt ja das Joggen und die Muskel-Liebe und das achtsame Essen doch meinen Körper in einen anderen Modus.

Mir ist schon seit langem klar, dass ich anders leben muss, um anders auszusehen. Als ich mich komplett rohköstlich und vegan ernährt habe, war ich bei 75 ohne große Mühe. Ganz natürlich. Wenn ich also wirklich irgendwann 73 sein will und es halten will, dann muss ich anders leben. Aber nicht um abzunehmen, sondern weil es einfach gut tut.

Schon irgendwie kurios. Seit ich jogge, weil es Spaß macht durch den Matsch zu stampfen und die frische Luft in die Lungen zu tanken, jogge ich regelmäßig. Seit ich Muskel-Übungen mache, weil ich meinen Körper liebe, mache ich es drei Mal pro Woche und ich fühle mich nicht schlecht, wenn ich es auslasse. Nein, es fehlt mir regelrecht. Mein Körper schreit: Wo ist meine Anstrengung? Wo ist meine Bewegung? Und wo ist meine Yoga-Session in der Früh? Mein Körper wird fordernder. In dieser Hinsicht höre ich ihn also doch besser.

Die gute Nachricht ist: Man kann mit intuitiver Ernährung abnehmen. Die schlechte: Man kann es nur, wenn man den Fokus vom Abnehmen verlagert und es wirklich nicht mehr wichtig ist, ob man die Pfunde purzeln oder nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen